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Erneuerbare Energie, Meldungen
Technologiebremse FDP: Bei Elektroautos schützen, was nicht mehr zu retten ist
Die Freien Demokraten wollten in Baden-Württemberg raus aus der Opposition und das Land wieder mitgestalten, verkündeten sie vor der Landtagswahl. In der Verkehrspolitik setzen sie sich für den Erhalt des Verbrennungsmotors ein.
Denn dieser "sichert in Baden-Württemberg in der Automobil- und Zulieferindustrie bis zu 500.000 Arbeitsplätze und hat natürlich aufgrund seiner Fertigungstiefe eine größere Bedeutung als die batterieelektrische Mobilität", erklärt FDP-Spitzenkandidat Hans-Ulrich Rülke.
Wer das nicht richtig finden dürfte, ist die Autoindustrie. Denn ein Hersteller nach dem anderen verkündet mittlerweile, gar nicht mehr auf Verbrenner setzen zu wollen. Nun auch Audi: Die Ingolstädter verabschieden sich schon langsam von Benzin und Diesel, stellen komplett auf Elektro um. "Wir entwickeln keine Verbrenner mehr", sagte Audi-Chef Markus Duesmann der "FAZ". Die bestehende Motorenfamilie werde mit Blick auf neue Emissionsrichtlinien weitergepflegt, aber Verbrennungsmotoren hätten keine Zukunft mehr. Die gesamte Branche sei im Wandel. "Unsere Industrie steckt in einer gewaltigen Transformation weg vom Verbrennungs- hin zum Elektromotor", so Duesmann.
Die FDP setzt auf ein Auslaufmodell
Wenn die FDP Verbrennungsmotoren schützen will, dann sorgt sie sich um eine Technologie, die es künftig nur noch in kleinem Maßstab geben wird, anstatt sich um neue Arbeitsplätze für morgen zu kümmern. Bei Tesla in Brandenburg etwa entsteht eine Automobilproduktionsstätte, die auf Sicht von einigen Jahren mehr Arbeitsplätze bieten wird als die großen Automobilwerke in Baden-Württemberg. Nur wenn sich Daimler, Audi und Porsche mit ihren Werken in Baden-Württemberg der Zukunft stellen, haben sie eine Überlebenschance, sind sich Experten einig.
Allerdings: Die heimischen Autohersteller stellen sich wirklich. An der Börse gilt der Volkswagen-Konzern, zu dem auch die Marken Audi und Porsche zählen, bereits als das neue Tesla. VW will schon in diesem Jahr 450.000 elektrifizierte Fahrzeuge verkaufen, plant eine eigene Einheitsbatterie für E-Autos und will bis 2030 sechs Gigafabriken für konzerneigene Batterien in Europa aufziehen, um den immer größer werdenden Akku-Bedarf des Konzerns sicherzustellen.
Erneuerbare Energien werden profitieren
Nur hat die FDP das noch nicht mitbekommen. Selbst, was die Anzahl der Arbeitsplätze angeht, liegen die Freien Demokraten falsch: Die Autoindustrie wird als Arbeitgeber nicht kleiner werden. Es werden allerdings weniger Arbeitsplätze im Motoren- und Getriebebau vonnöten sein und deutlich mehr Arbeitsplätze im Software-Bereich. Zusätzlich werden immer mehr Jobs in der Erneuerbaren Energie entstehen, weil die Elektroautos den deutschen Stromverbrauch in die Höhe treiben werden. Gleichzeitig wird allerdings der Import von Öl drastisch sinken, was die deutsche Handelsbilanz beeinflussen wird.
Tipps für aussichtsreiche Erneuerbare-Energien-Investments finden Sie unter anderem in den ECOreporter-Überblicken zu Solaraktien und Windaktien.
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