Im Zollstreit zwischen den USA und China droht die nächste Eskalation. / Foto: Pixabay

  Nachhaltige Aktien

Trump im Zollstreit mit China – Aktienkurse geben leicht nach

US-Präsident Donald Trump lässt neue Einfuhrabgaben auf kritische Mineralien prüfen, Hongkong will keine Waren mehr in die USA senden. Der Handelskrieg mit China eskaliert damit weiter, Kurse drehen ins Minus. Besonders der US-Chipkonzern Nvidia verliert.

Die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong hat erklärt, den Warenversand in die Vereinigten Staaten wegen der "missbräuchlichen Zölle" auszusetzen. Ab sofort werde die Post keine Warenpakete mehr über den Seeweg senden, ab dem 27. April soll auch der Luftpostdienst in die USA eingestellt werden.

Neue Exportbeschränkungen – Nvidia im Fokus

Beim Versand von Waren in die USA müssten sich die Hongkonger darauf einstellen, "aufgrund der unangemessenen und tyrannischen Maßnahmen der USA exorbitante und unangemessene Gebühren zu zahlen", zitieren mehrere Medien eine Erklärung der "Hong Kong Post". Postsendungen, die nur Dokumente ohne Waren enthalten, sollen nicht betroffen sein.

Nachdem Trump Anfang April Zölle auf fast alle Importe in die USA erlassen hatte, setzte er die meisten Einfuhrabgaben wenige Stunden nach Inkrafttreten wieder für 90 Tage aus. Das Moratorium gilt allerdings nicht für China, die Zölle auf chinesische Waren erhöhte Trump sogar noch weiter auf 145 Prozent. Der US-Präsident begründet dies mit "mangelndem Respekt" der chinesischen Staatsführung.

Nun lässt Trump auch neue Zölle auf alle Importe kritischer Mineralien prüfen. Der Präsident unterzeichnete bereits eine entsprechende Anordnung. Beobachter sehen darin eine weitere Eskalation im Streit mit wichtigen Handelspartnern. China hat seine Exportkontrollen für seltene Erden bereits stark verschärft – das ist auch ein Risiko für europäische Unternehmen.

Die US-Regierung erließ außerdem neue Exportbeschränkungen für Halbleiter nach China. Im Mittelpunkt stehen dabei Ausfuhrkontrollen für den H20-Chip des US-Chipentwicklers Nvidia. Dieser wird vor allem für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz gebraucht.

Der H20 ist aktuell Nvidias fortschrittlichster Chip für den Verkauf in China. Es handelt sich dabei um eine gedrosselte Version von Nvidias modernsten Halbleitern, die entwickelt wurde, um den bisherigen Einschränkungen für Exporte in die Volksrepublik zu genügen. Die USA wollen verhindern, dass die modernsten Chips nach China verkauft werden.

Nvidia erwartet wegen der neuen Exportkontrollen nun hohe Kosten. Für das erste Quartal schätzt der Konzern diese auf mindestens 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Aktie brach deshalb im gestrigen US-Handel nachbörslich um 7 Prozent ein. Aktuell ist die Aktie im Tradegate-Handel 6,2 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 93,26 Euro (Stand: 16.4.2025, 11:04 Uhr).

Wie ECOreporter die Nvidia-Aktie aktuell einschätzt, lesen Sie hier.

Nachdem sich die Kurse an den Börsen weltweit dank des Zoll-Moratoriums erholt hatten, trübt sich die Stimmung aktuell wieder etwas ein. Der deutsche Leitindex Dax ist rund 1 Prozent im Minus zum Vortag. Experten erwarten auch in den asiatischen Märkten und in den USA einen schwachen Handelsstart.

Ratschläge für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger

Vorsichtigen Anlegerinnen und Anlegern empfiehlt ECOreporter weiterhin, sich derzeit mit Käufen zurückzuhalten. Verkaufen Sie aber nicht in Panik Aktien, Fonds oder ETFs. Warum das langfristig meist keine gute Idee ist, lesen Sie hier.

Wichtig für alle Anlegertypen, egal ob risikofreudig oder nicht: Bleiben Sie breit über viele Länder und nachhaltige Branchen investiert. Und achten Sie darauf, dass Sie mit genügend Kapital in sicheren Geldanlagen wie beispielsweise Festgeld investiert sind, um sich mit Ihrem Investment-Mix wohlzufühlen. Wie wichtig das richtige Risiko-Chance-Gleichgewicht psychologisch ist, erfahren Sie hier.

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