Acht UDI Festzins-Gesellschaften sind mittlerweile insolvent. Sie hatten unter anderem in teils unrentable Biogasanlagen investiert.

  Anleihen / AIF, Wachhund

UDI meldet weitere Insolvenz an, nimmt Antrag auf Eigenverwaltung zurück

Die Nürnberger UDI-Gruppe führt die Insolvenzen der Anbietergesellschaften ihrer Nachrangdarlehen Energie Festzins II bis IX nicht länger in Eigenverwaltung durch. Mittlerweile ist zudem ein weiteres Insolvenzverfahren gegen ein UDI-Unternehmen eröffnet worden.

„Aufgrund der bereits erreichten wichtigen Sanierungsziele haben wir uns dazu entschlossen, mit der Eröffnung der Insolvenzverfahren den Antrag auf Eigenverwaltung zurückzunehmen“, teilt UDI-Chef Rainer Langnickel in einer Presseerklärung mit. Man habe durch die vorläufige Eigenverwaltung Kosten und Aufwand sparen und die acht Anbietergesellschaften gut auf das eigentliche Insolvenzverfahren vorbereiten können, so Langnickel.

Durch den Übergang zu Regelinsolvenzverfahren verhindere man zudem Interessenskonflikte zwischen den insolventen Gesellschaften und von diesen finanzierten Projektgesellschaften der UDI-Gruppe und könne sich jetzt „dem Ziel widmen, bei weiteren UDI-Emittentinnen von Nachrangdarlehen eine wirtschaftlich für Anleger und Gläubiger vorteilhaftere außergerichtliche Sanierung anzubieten“. Laut UDI haben knapp 20.000 Anlegerinnen und Anleger ungefähr 600 Millionen Euro in die circa 120 Unternehmen der Firmengruppe investiert.

Zum Insolvenzverwalter in den acht Energie Festzins-Verfahren wurde der zuvor als vorläufiger Sachwalter tätige Rechtsanwalt Dr. Jürgen Wallner bestellt. Wallner zufolge beabsichtigen die nicht insolventen Projektgesellschaften, den insolventen Festzins-Unternehmen einen „Vorschlag zur Regulierung der Projektfinanzierungen“ zu unterbreiten (mehr zu den acht Energie Festzins-Pleiten lesen Sie hier).

Vor einigen Wochen hat UDI für eine weitere Betreibergesellschaft, die UDI Biogas Kreiensen GmbH & Co. KG, einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Leipzig ordnete für das Unternehmen am 31. August die vorläufige Eigenverwaltung an. Bereits am 29. Juli war das Insolvenzverfahren der Biogas Barleben-Ebendorf GmbH & Co. KG eröffnet worden, bei der UDI wie bei der UDI Biogas Kreiensen GmbH & Co. KG die Geschäftsführung stellt (über den Insolvenzantrag hatte ECOreporter hier berichtet).

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