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US-Exportbeschränkungen: Nvidia entwickelt neue China-Chips
Der US-Chipkonzern Nvidia will neue Halbleiter speziell für den chinesischen Markt entwickeln. Dabei arbeitet das Unternehmen eng mit der US-Regierung zusammen, um sicherzustellen, dass die neuen Produkte mit den Exportbeschränkungen der Vereinigten Staaten konform sind. Das erklärte Nvidia-Chef Jensen Huang in einer Mitteilung.
Nvidia hatte auf dem chinesischen Markt eine Zeit lang leistungsreduzierte Grafikprozessoren angeboten. Nachdem die USA ihre Handelsbeschränkungen noch einmal verschärft haben, ist aber auch der Verkauf dieser Produkte nach China nicht mehr möglich. ECOreporter berichtete hier.
Umsatz soll im vierten Quartal sinken
Die USA wollen mit den Beschränkungen insbesondere verhindern, dass die chinesische Regierung Chips für militärische Forschung nutzt. Nvidia-Chips gelten als besonders geeignet für Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz (KI). Bislang machen die Produkte des Konzerns einen Anteil von mehr als 90 Prozent am chinesischen KI-Markt aus, wie der US-Fernsehsender CNN berichtet.
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Nvidia soll chinesischen Kunden laut der US-Nachrichtenagentur Reuters bereits mitgeteilt haben, dass sich die Einführung eines neuen KI-Chips bis zum ersten Quartal des nächsten Jahres verzögern werde. Nvidia-Chef Huang wollte den Bericht am Mittwoch nicht bestätigen.
"Nvidia hat sehr eng mit der US-Regierung zusammengearbeitet, um Produkte zu entwickeln, die den Vorschriften entsprechen", sagte Huang auf einer Pressekonferenz in Singapur. "Unser Plan ist es nun, weiter mit Washington zu kooperieren, um eine neue Reihe von Produkten zu konzipieren, die die neuen Kriterien erfüllen."
Nvidia hatte bereits gewarnt, dass man aufgrund der neuen Handelsbeschränkungen einen starken Rückgang der Umsätze in China im laufenden vierten Quartal erwarte. Der Beitrag Chinas zum Konzernumsatz liege traditionell bei etwa 20 Prozent, erklärte Huang. Es sei aber schwer vorherzusagen, inwieweit sich dies durch die neuen US-Exportbeschränkungen ändern werde.
Aktie mit hohen Zugewinnen
Die Nvidia-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 1 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 435,35 Euro (Stand: 6.12.2023, 9:13 Uhr). Im Zuge des KI-Booms ist sie stark gestiegen. Im Jahresvergleich hat sie 185 Prozent an Wert gewonnen, auf fünf Jahre betrachtet notiert der Kurs 1.173 Prozent im Plus.
ECOreporter hatte die Nvidia-Aktie im Mai 2022 zum Kauf empfohlen – seitdem hat sie mehr als 167 Prozent zugelegt. Mittlerweile ist das Papier mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 269 für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 klar überteuert.
Wer neu einsteigen will, sollte auf Kursrücksetzer warten, wie es sie zuletzt von Dezember 2021 bis Oktober 2022 gegeben hat. Wer bereits investiert ist, kann überlegen, einen Teil seiner Aktien zu verkaufen und Buchgewinne zu realisieren. Da mittlerweile auch Mitbewerber wie Intel speziell auf die Anforderungen von KI-Systemen ausgerichtete Halbleiter entwickeln, dürfte Nvidia seinen derzeit sehr hohen Marktanteil nicht dauerhaft halten können.
Auch die negativen Effekte der Exportbeschränkungen nach China können sich verstärken. Entwickelt sich der globale KI-Markt wie erhofft, sind für Nvidia aber dennoch weitere Gewinnsteigerungen möglich.
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Nvidia Corp.: ISIN US67066G1040 / WKN 918422
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26.09.24
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