Einfach E-Mail-Adresse eintragen und auf "Abschicken" klicken - willkommen!

Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Aktien-Favoriten
Verbund-Kunden erhalten Rückzahlung von bis zu 85 Euro
Der österreichische Energieversorger Verbund überweist zahlreichen Kundinnen und Kunden bis spätestens Ende März 2024 eine Rückzahlung – je nach Verbrauchsmenge 20, 40 oder 85 Euro. Das gaben Verbund und die Arbeiterkammer Oberösterreich am Freitag bekannt. Damit beendet der ECOreporter-Aktien-Favorit einen Rechtsstreit um Tariferhöhungen.
Stromkundinnen und -kunden mit einem Jahresverbrauch bis 1.500 Kilowattstunden (kWh) erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 20 Euro, bei einem Jahres-Stromverbrauch von 1.501 bis 3.000 kWh sind es 40 Euro, und bei mehr als 3.000 kWh erhalten Kundinnen und Kunden 85 Euro als Einmalzahlung überwiesen. Die Betroffenen werden von Verbund informiert.
Drohende Klage der Arbeiterkammer
Hintergrund war eine drohende Klage der Arbeiterkammer. Verbund hatte zum 1. März 2023 den Strompreis für seine Bestandskunden erhöht. "Die Vorgehensweise und der Umfang warfen rechtliche Fragen auf, die die Arbeiterkammer Oberösterreich gerichtlich klären wollte, um Rechtssicherheit für alle zu schaffen", erklärte die Interessenvertretung. Durch die im Dialog mit Verbund gefundene Lösung der Rückzahlung sei ein Gerichtsverfahren nun vermieden worden.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Aktuell führt das Unternehmen noch einen weiteren Rechtsstreit um eine Gebührenerhöhung aus dem Mai 2022. Im Oktober hatte das Handelsgericht Wien diese für unzulässig erklärt und damit in zweiter Instanz das Wiener Oberlandesgericht (OLG) bestätigt. Verbund will gegen das Urteil vor dem Obersten Gerichtshof in Revision gehen. ECOreporter berichtete hier.
Verbund möchte mit dem Rechtsstreit „beim Gesetzgeber klare Festlegungen für Preisänderungen erwirken, um so für Rechtssicherheit für Anbieter und Endverbraucher gleichermaßen zu sorgen“. Auch Arbeiterkammer-Präsident Andreas Stangl hatte beim aktuellen Fall kritisiert, der österreichischen Bundesregierung sei es mit dem aktuellen Gesetz "nicht gelungen, einfache und sichere Regeln für die angemessene Änderung der Strompreise zu schaffen". Die Arbeiterkammer fordere daher "eine Novelle, die Rechtssicherheit bei Strompreisänderungen schafft".
Die Verbund-Aktie war am Freitagnachmittag im Tradegate-Handel 0,7 Prozent im Plus zum Vortag und kostete 85,30 Euro (Stand: 15.12.2023, 14:33 Uhr). Auf Monatssicht hat sich die Aktie mit einem Plus von 0,1 Prozent kaum bewegt, im Jahresvergleich hat sie 5,3 Prozent an Wert gewonnen.
Aufgrund weiter hoher Strompreise hatte Verbund seine Jahresprognose nach den ersten drei Quartalen 2023 angehoben. Das aktuelle Gewinnniveau wird der Konzern zwar vermutlich nicht dauerhaft halten können. Mit seinen klimafreundlichen Wasser-, Wind- und Solarkraftwerken und seiner sehr guten Marktposition als größter österreichischer Energieversorger dürfte Verbund aber weiterhin zu den Gewinnern der Energiewende gehören.
Anlegerinnen und Anleger müssen mit Kursschwankungen rechnen, wenn sich die Gewinnsituation des Unternehmens wieder normalisiert. ECOreporter sieht die Verbund-Aktie aber weiterhin als gutes langfristiges Investment. Mit erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 13 für 2023 und 2024 ist das Papier derzeit vergleichsweise günstig. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei hohen 4,4 Prozent.
Verbund ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmens-Porträt finden Sie hier.
Verbund AG: ISIN AT0000746409 / WKN 877738