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Vestas will komplett recycelbare Turbine bis 2040 – viele Aufträge im dritten Quartal
Der dänische Windanlagenbauer Vestas hat im dritten Quartal neue Aufträge mit einer Gesamtleistung von knapp 3,2 Gigawatt (GW) gemeldet. Tatsächlich dürfte der Auftragseingang für den Zeitraum Juli bis September sogar höher liegen, da Vestas nicht jeden Auftrag separat bekannt gibt. Unterdessen setzt der Konzern sich ehrgeizige Ziele bei der Nachhaltigkeit seiner Produktion.
Rund die Hälfte der neuen Aufträge verkündete Vestas dabei in der letzten Septemberwoche, also kurz vor Quartalsende. Aus den USA, Kanada, Japan, Frankreich, Italien und Russland verbuchte der Konzern demnach Aufträge über 1,6 GW.
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Das größte Volumen im dritten Quartal entfällt mit einer Gesamtleistung von 1,5 GW auf Aufträge aus Nordamerika. Die Schwerpunkte liegen dabei mit sechs Aufträgen und einer Gesamtleistung von 1,1 GW auf den USA. Aus Kanada hat Vestas zwei Aufträge mit einer Gesamtleistung von 448 Megawatt (MW) erhalten.
Der größte Auftrag aus den USA umfasst insgesamt 60 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 250 MW. Vestas wird den Bau, die Lieferung und die Inbetriebnahme der Turbinen sowie für mehrere Jahre den Service übernehmen. Käufer des Projektes ist ein namentlich nicht genannter Kunde.
Komplett recycelbare Rotorblätter bis 2030
Der Konzern stellte außerdem einen Plan vor, um mit Maßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette den Weg zur komplett recycelbaren Turbine bis 2040 zu beschleunigen. Mit dieser Roadmap will Vestas neue Maßstäbe für die Windindustrie in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Abfallreduzierung setzen.
Der Plan legt neue Ziele in drei Schlüsselbereichen fest: Design, Betrieb und Materialrückgewinnung. Dabei werden etliche Ziele bereits bis 2030 definiert.
Bei der Konstruktion der Turbinen soll die Materialeffizienz nun bis 2030 um 90 Prozent gesteigert werden, ebenfalls sollen bis dahin Rotorblätter bereits zu 100 Prozent recycelbar sein. Für die gesamte Lieferkette ist eine Abfallreduzierung um 50 Prozent vorgesehen.
Auch der Anteil bereits recycelter und wiederaufbereiteter Komponenten einer Turbine soll steigen: Bis 2030 will Vestas für Turbinen einen Anteil von 55 Prozent und bis 2040 von 75 Prozent aufgearbeiteter Komponenten erreichen. Gelingen soll dies vor allem durch die Schaffung neuer Reparaturkreisläufe für kleinere Komponenten. Dies werde zu einer weiteren Abfallreduzierung führen, Kohlenstoffemissionen senken und die Schaffung von Arbeitsplätzen fördern, so der Anlagenbauer.
Im Bereich der Materialrückgewinnung hat sich Vestas verpflichtet, die Menge der Produktionsabfälle, die auf Deponien landen, auf weniger als ein Prozent zu reduzieren. Bis 2030 sollen mehr als 94 Prozent der Produktionsmaterialien recycelt werden. Heute werden 52 Prozent der Materialien recycelt.
Abfallreduzierung wichtiger machen
Vestas will außerdem Nachhaltigkeitskriterien in den Ausschreibungsprozess integrieren und Vorschriften für Abfallmanagement und Kreislaufwirtschaft in bestimmten Märkten wie Frankreich und den Niederlanden verschärfen. Die Abfallreduzierung werde damit zu einem immer wichtigeren Faktor der Marktdynamik in der europäischen Energielandschaft, so Vestas.
Die Vestas-Aktie kostet im Xetra-Handel aktuell 33,34 Euro und ist zum Vortag damit 0,4 Prozent im Plus (Stand: 14.10.2021, 10:15 Uhr). Auf Monatssicht hat die Aktie 4,3 Prozent verloren, im Jahresvergleich ist sie 8,5 Prozent im Plus.
Langfristig sieht ECOreporter bei Vestas weiterhin mehr Potenzial als bei seinen Mitbewerbern, insbesondere Siemens Gamesa und Nordex. Weil die Gewinnmargen in den letzten Jahren gesunken sind, sollten interessierte Anlegerinnen und Anleger aber einen langen Atem und ein wenig Risikofreude mitbringen – aktuell ist das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 mit 42 aber zu hoch für einen Neueinstieg. Lesen Sie auch: Die besten Windaktien - wo sich jetzt der Einstieg lohnt.
Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
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