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Windweltmeister Goldwind: Aktie im freien Fall – was steckt dahinter?
Der weltgrößte Windradbauer Goldwind verliert seit einem Jahr stetig an Börsenwert. Auch die neuen Geschäftszahlen des chinesischen Konzerns können daran nichts ändern.
Goldwind steigerte im ersten Halbjahr 2023 seinen Umsatz um knapp 15 Prozent auf umgerechnet 2,4 Milliarden Euro. Weil die Kosten stärker stiegen als die Einnahmen, sank der Nettogewinn um fast ein Drittel auf umgerechnet 250 Millionen Euro.
Wie derzeit alle Branchenunternehmen machte Goldwind in der ersten Jahreshälfte mit seiner Windradfertigung Verluste. Der Konzern entwickelt und betreibt aber auch große Windparks und baut Kläranlagen. In diesen Bereichen schrieb Goldwind schwarze Zahlen.
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Nach Veröffentlichung der neuen Geschäftsergebnisse ist die Goldwind-Aktie heute mit einem Minus von knapp 10 Prozent in den Tradegate-Handel gestartet, aktuell kostet sie 0,494 Euro (Stand 22.8.2023, 9:27 Uhr). Seit dem Allzeithoch von mehr als 2 Euro aus dem November 2021 geht es für die Aktie fast durchgehend bergab. Im Jahresvergleich hat sie 70 Prozent verloren, auf fünf Jahre gesehen notiert sie 42 Prozent im Minus.
Goldwind ist vor dem dänischen Unternehmen Vestas und dem US-Mischkonzern General Electric Weltmarktführer bei Windrädern. Allerdings entfällt der größte Teil des Geschäfts auf den heimischen Markt, und Goldwind ist von Entscheidungen der chinesischen Regierung abhängig. Diese lassen sich zunehmend schwieriger voraussagen, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Flaute im Land und des Handelsstreits mit den USA. Stehen politische gegen unternehmerische Interessen, haben chinesische Firmen häufig das Nachsehen. Derzeit befindet sich beispielsweise die chinesische Immobilienbranche in einer tiefen Krise, die vom Regime in Peking mitverschuldet worden ist. Viele westliche Investoren meiden daher derzeit chinesische Aktien. Zudem hat die Goldwind-Aktie aufgrund der deutlich gesunkenen Margen an Attraktivität verloren.
ECOreporter schätzt Goldwind weiterhin als Investment mit erhöhtem Risiko ein. Was für einen Einstieg spricht: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 liegt derzeit bei günstigen 6,5, die erwartete Dividendenrendite bei guten 3,9 Prozent.
Zu den ethischen Problemen von Investments in chinesische Aktien lesen Sie die ECOreporter-Kommentare Naiver Traum oder echter Hebel: Kann ethische Geldanlage die Welt friedlicher machen? und Können chinesische Aktien nachhaltige Geldanlagen sein?
Welche Windaktien die Redaktion aktuell empfiehlt, erfahren Sie hier.
Goldwind Science & Technology Co. Ltd.: ISIN CNE100000PP1 / WKN A1C0QD
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23.05.25
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