Bei SAP gibt es einen Personalwechsel für die künftige Leitung des Aufsichtsrats. / Foto: Unternehmen

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Überraschung bei SAP: Konzern tauscht designierten Aufsichtsratschef aus

Der Walldorfer Softwareriese SAP nimmt eine überraschende Änderung in seinem Aufsichtsrat vor. Der ECOreporter-Aktien-Favorit und der vorgesehene künftige Vorsitzende des Gremiums gehen getrennte Wege – Unternehmensangaben zufolge wegen unterschiedlicher Ansichten zur Auslegung des Postens.

Eigentlich hätte der US-Amerikaner Punit Renjen im Mai den SAP-Mitgründer Hasso Plattner als Chef des Aufsichtsrats ersetzen sollen. Stattdessen wird Renjen sein Mandat zur Hauptversammlung im Mai niederlegen, wie der Konzern am Sonntagabend überraschend mitteilte. Als Grund wurden "unterschiedliche Vorstellungen" über die Rolle des Aufsichtsratsvorsitzenden genannt.

Zu viel Einmischung ins Tagesgeschäft?

Mit dem ehemaligen Nokia-Manager Pekka Ala-Pietilä präsentierte SAP gleichzeitig bereits einen Ersatz für Renjen. Der Finne soll zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden und auch den Vorsitz des Gremiums übernehmen.

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Renjen war vor rund einem Jahr und nach langer Suche als Nachfolger für Plattner als Chef des Aufsichtsrats vorgestellt und auch bereits in das Gremium gewählt worden. Als ehemaliger Leiter der Unternehmensberatung Deloitte sollte Renjen bei SAP vor allem Impulse durch seine Erfahrung als Kunde des Software-Konzerns einbringen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, soll sich Renjen allerdings zu stark ins Tagesgeschäft eingemischt haben.

Der 67-jährige Pekka Ala-Pietilä saß bereits von 2002 bis 2021 im Aufsichtsrat der Walldorfer. Von 1999 bis 2005 war er Präsident des finnischen Telekom-Unternehmens Nokia. Außerdem leitete der Finne zeitweise eine Expertengruppe für Künstliche Intelligenz (KI), die die EU-Kommission berät. SAP plant eine stärkere Ausrichtung auf KI-Dienste, die in das Software-Angebot des Konzerns eingebaut werden sollen.

"Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze der SAP, des Unternehmens, mit dem ich seit der ersten Stunde verbunden bin, ist es mir besonders wichtig, den Führungsstab erfolgreich weiterzugeben und so den andauernden Erfolg der SAP zu festigen", kommentierte Hasso Plattner die kurzfristige Personalumstellung. Der 80-Jährige wird das Unternehmen zur Hauptversammlung im Mai als Letzter der Gründer verlassen.

Die SAP-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 0,5 Prozent im Minus zum Freitag und kostet 167,56 Euro (Stand: 12.2.2024, 11:08 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 16 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 52 Prozent an Wert gewonnen.

Aktie hoch bewertet

SAP hat seine Strategie in den vergangenen Jahren konsequent auf Wachstum durch Cloud-Angebote ausgerichtet. Zwischenzeitlich setzte das der Aktie zu, da Profi-Investoren die geringeren Gewinne missfielen. Im letzten Jahr ist der Kurs aber wieder deutlich gestiegen. Mittlerweile ist die Aktie auf Sicht von fünf Jahren 80 Prozent im Plus und verzeichnete in den vergangenen Monaten mehrere Allzeithochs.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 51 für 2024 ist die Aktie nach den Zugewinnen aber auch sehr hoch bewertet, für 2025 wird das KGV bei noch immer hohen 32 erwartet. ECOreporter rät Anlegerinnen und Anlegern aktuell, erst bei den nächsten Kursrücksetzern einzusteigen. Diese gab es bei SAP immer wieder – zuletzt an den Tagen um Neujahr. Grundsätzlich schätzt ECOreporter die SAP-Aktie weiterhin als aussichtsreiches Langfristinvestment ein.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige und das Dossier In Künstliche Intelligenz investieren: die nachhaltigsten KI-Aktien.

SAP SE: ISIN DE0007164600 / WKN 716460

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