Der bislang größte von ABO Wind errichtete Solarpark Megala Kalyvia in Griechenland. / Foto: Unternehmen

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ABO Wind will Dividende erhöhen, baut jetzt auch Batteriespeicher

Der Wiesbadener Erneuerbare-Energien-Konzern ABO Wind hat gute Geschäftszahlen für 2020 vorgelegt. Wie attraktiv ist die Aktie?

ABO Wind setzte im letzten Jahr 149,2 Millionen Euro um. 2019 waren es 126,3 Millionen Euro. Das Unternehmen führt das Wachstum vor allem auf seine internationalere Ausrichtung zurück: 2020 erzielte ABO Wind in elf Ländern Umsätze, im Vorjahr waren es erst neun Länder. Die wichtigsten Märkte waren 2020 Deutschland (Umsatzanteil 35 Prozent), Frankreich (24 Prozent) und Griechenland (15 Prozent). ABO Wind versucht sich schon seit längerer Zeit unabhängiger vom deutschen Markt zu machen, 2019 lag der Umsatzanteil des Deutschlandgeschäfts noch bei 42 Prozent.

Das größte errichtete Projekt des Unternehmens war im letzten Jahr ein Solarpark in Griechenland mit einer Stromerzeugungskapazität von 38 Megawatt (MW). Insgesamt war ABO Wind 2020 mit 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 16 Ländern aktiv.

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Dividende soll um 7 Prozent steigen

Der Nettogewinn betrug im letzten Jahr 13,1 Millionen Euro nach 11,4 Millionen Euro in 2019. Aufgrund der positiven Entwicklung wollen Vorstand und Aufsichtsrat auf der digitalen Hauptversammlung am 23. April eine Erhöhung der Dividende von 0,42 auf 0,45 Euro je Aktie vorschlagen.

Über Gewinnrücklagen und die Ausgabe neuer Aktien hat ABO Wind sein Eigenkapital 2020 um annähernd 40 Millionen Euro auf 140 Millionen Euro erhöht. „Das ist eine gute Basis, um künftig Großprojekte auf eigenes Risiko und mit eigenen Mitteln schlüsselfertig umzusetzen“, sagt Konzernvorstand Matthias Bockholt. Zusätzliches Kapital sammelt ABO Wind derzeit durch eine Unternehmensanleihe ein, die ECOreporter hier ausführlich analysiert hat. Das Unternehmen erwartet Erlöse von rund 50 Millionen Euro aus der Anleihe.

„Inhaltlich wie finanziell haben wir sehr gute Voraussetzungen für weitere erfolgreiche Geschäftsjahre geschaffen“, sagt Vorstand Bockholt. ABO Wind arbeitet derzeit eigenen Angaben zufolge an neuen Wind- und Solarparks mit einer Kapazität von rund 15 Gigawatt. 600 MW davon sollen in diesem und im nächsten Jahr ans Netz gehen, darunter auch die bislang größten Windparks des Unternehmens mit jeweils 100 MW in Spanien und Finnland. Zudem will ABO Wind zukünftig Batteriespeicher zur dritten technologischen Säule im Kerngeschäft machen. Ein kleines Batterieprojekt im Kreis Kassel mit 0,2 MW hat ABO Wind im letzten Jahr bereits umgesetzt, derzeit arbeitet der Konzern in Nordirland an einem größeren Projekt mit 50 MW.

Prognose: Höhere Erträge, aber auch höhere Kosten

Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet ABO Wind mit einem Anstieg der Gesamtleistung im „knapp zweistelligen Prozentbereich“ und einer ähnlichen Entwicklung des Rohertrags. Wegen hoher Investitionen in den Bereichen Personal und IT geht das Unternehmen unter dem Strich von einem Nettogewinn „mindestens auf dem Niveau des Vorjahres“ aus.

Die ABO Wind-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 45,80 Euro (Stand 16.3.2021, 8:38 Uhr). Auf Wochensicht ist die Aktie 6,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 227 Prozent an Wert gewonnen.

Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 31 ist die ABO Wind-Aktie nicht mehr niedrig bewertet, aber günstiger als zahlreiche Branchenkonkurrenten. Defensive Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten. Mutigere Investoren mit einem langen Anlagehorizont können mit einer kleinen Position einsteigen, sollten ihre Investitionssumme allerdings auf drei bis fünf Tranchen aufteilen und ihre Kaufzeitpunkte über mehrere Wochen streuen. Dadurch verringert sich das Risiko, bei zu hohen Kursen einzusteigen.

ABO Wind ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Lesen Sie auch unser Dossier: Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

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