BYD entwickelt Chip für intelligentes Fahren

Der chinesische Technologiekonzern und Elektroauto-Hersteller BYD investiert mehr in den Bereich intelligentes Fahren und will dafür einen eigenen Chip entwickeln. Dieser könnte Ende des Jahres auf den Markt kommen, wie lokale chinesische Medien berichten.

Das Projekt wird demnach von einem Team der Halbleiter-Tochtergesellschaft BYD Semiconductor geleitet, aktuell werde ein eigenes Board Support Package (BSP) Team aufgebaut. BSP ist eine Art Standardschnittstelle für das auf dem Chip laufende Betriebssystem.

Der BYD-Mutterkonzern hält rund 72,3 Prozent der Anteile an der Halbleiter-Tochtergesellschaft BYD Semiconductor. Diese soll bald in China an die Börse gehen.

Im Jahr 2021 hatte BYD ein Joint Venture mit Momenta, einem chinesischen Experten für autonomes Fahren gegründet und ging überdies strategische Partnerschaften mit Unternehmen wie dem ebenfalls chinesischen IT-Konzern Baidu und dem US-Chipentwickler Nvidia ein. Nvidias Grafikprozessoren gelten als essenziell für die zum autonomen Fahren notwendige Umgebungserfassung.

Bislang unterrepräsentierter Bereich

Die BYD-Aktie ging am Freitag bei einem Preis von 37,50 Euro aus dem Tradegate-Handel, 0,4 Prozent im Plus zum Vortag (Stand: 15.7.2022, 22:26 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 4 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 61,9 Prozent an Wert gewonnen.

BYD gilt im Bereich autonomes Fahren bislang als schwach aufgestellt. Gründer und Unternehmenschef Wang Chuanfu hatte zuletzt angekündigt, stärker in den Bereich investieren zu wollen.

Wirtschaftlich steht BYD gut da. So fertigt der Konzern etwa alle Komponenten seiner Fahrzeuge, bis hin zu den Batterien, selbst, was ihm einen Vorteil in Zeiten angespannter bis blockierter Lieferketten bringt. Allerdings ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 105 derzeit viel zu teuer für einen Neueinstieg.

Für nachhaltige Anlegerinnen und Anleger zudem unerfreulich: Zuletzt gab es gegen das Unternehmen Vorwürfe mangelnder Transparenz im Zusammenhang mit einer Rückruf-Aktion in China.

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