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Energiekontor warnt vor Folgen von Übergewinnsteuer
Der Bremer Grünstromkonzern Energiekontor sieht sich bei seinen Ausbauzielen nach den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2022 auf Kurs. Allerdings warnt der ECOreporter-Aktien-Favorit wegen einer möglichen Übergewinnsteuer vor zunehmenden Risiken für seine Finanzziele in diesem Jahr. Umsatz- oder Gewinnzahlen für die ersten drei Quartale nannte das Unternehmen zunächst nicht.
Aktuell befänden sich alle für das Jahresergebnis relevanten Bau- und Verkaufsprojekte planmäßig auf der Zielgeraden, erklärte Energiekontor. So seien bis Stichtag 30. September sechs Windparks und -projekte mit einem Gesamterzeugungsvolumen von mehr als 66 Megawatt (MW) verkauft worden.
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Neu in Betrieb genommen wurden demnach neun Wind- und Solarparks mit einer Gesamterzeugungsleistung von rund 77 MW. Der Eigenbestand wurde dabei auf rund 370 MW ausgebaut und umfasst nun 37 Windparks und einen Solarpark. Zudem wurden "attraktive" Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPA) abgeschlossen, und es habe "Optimierungen bei der Direktvermarktung" gegeben.
Aktuell befinden sich Energiekontor zufolge zehn Wind- und Solarparks mit einer Kapazität von mehr als 170 MW im Bau. Hinzu kämen Baugenehmigungen für 17 weitere Projekte im Umfang von mehr als 570 MW. Ein Drittel der Baugenehmigungen entfalle dabei gemessen an der Leistung auf Solarprojekte. Energiekontor will den Solarbereich deutlich ausbauen.
Übergewinnsteuer könnte belasten
Seine Finanzziele für das Jahr hält das Unternehmen weiterhin für erreichbar. Energiekontor plant, sein Vorsteuerergebnis gegenüber dem Vorjahr um 10 bis 20 Prozent zu steigern. 2021 hatte Energiekontor 44,9 Millionen Euro Gewinn vor Steuern ausgewiesen.
Allerdings bestünden erhebliche Unsicherheiten bezüglich der von der Bundesregierung geplanten Übergewinnsteuer, wie Energiekontor erklärte. Mit der geplanten Regelung sollen auch rückwirkend Gewinne abgeschöpft werden, die maßgeblich dank hoher Strompreise im Zuge der Energiekrise entstanden sind. Mehr dazu, wie die aktuell hohen Energiepreise zustande kommen, lesen Sie hier.
Eine Regelung könnte rückwirkend vom 1. September an für den Spotmarkt und vom 1. Dezember an für den Terminmarkt gelten. Je nach finaler Ausgestaltung der Regelung seien unterschiedlich bedeutsame Auswirkungen auf die Sparte der eigenen Wind- und Solarparks sowie auf den Konzern zu erwarten, erklärte Energiekontor.
Die Energiekontor-Aktie ist im Xetra-Handel aktuell 1,4 Prozent im Plus zum Freitag und kostet 89,50 Euro (Stand: 14.11.2022, 11:20 Uhr). Im Monatsvergleich ist die Aktie 1 Prozent im Plus, auf Jahressicht hat sie 15 Prozent an Wert gewonnen.
Aktie aktuell mit Risiko
ECOreporter hatte zuletzt analysiert, inwieweit der hohe Schuldenstand für Energiekontor ein Problem darstellt. Die Analyse lesen Sie hier.
Letztendlich sieht ECOreporter Energiekontor weiterhin solide aufgestellt. Die Aktie und die Anleihen sind allerdings keine Selbstläufer mehr wie in der Vergangenheit, die Risiken steigen durch die Zinswende. Die Redaktion rät aktuell daher auch nur risikobereiten Anlegerinnen und Anlegern mit langem Investitionshorizont zu einem Einstieg in die Aktie. Diese ist mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 28 auch nicht mehr günstig bewertet.
Energiekontor ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier.
Aktuell bietet Energiekontor seine Stufenzinsanleihe XIV an. ECOreporter hat die Anleihe hier ausführlich getestet.
Eine Analyse der Energiekontor-Unternehmensanleihe 2022 finden Sie hier.
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