Die Aktie des Solarkonzerns SunPower liegt im Monatsvergleich fast 50 Prozent im Plus. / Foto: SunPower

  Nachhaltige Aktien

Grünstromaktien: Die Kurse klettern weiter

Nach teils bereits sehr hohen Wertzuwächsen in den letzten Wochen haben viele Aktien von Wind-, Solar- und Wasserstoffunternehmen am gestrigen Dienstag erneut deutlich zugelegt. Der Krieg gegen die Ukraine ist nicht der einzige Grund dafür.

Diese Grünstromaktien, die ECOreporter regelmäßig analysiert, erzielten gestern die höchsten Zugewinne (Stand 9.3.2022, 20:30 Uhr; Handelsplätze Tradegate und Lang & Schwarz):

  • SunPower +20,8 %
  • ITM Power +17,3 %
  • SMA Solar +16,7 %
  • Ballard Power +14,6 %
  • PowerCell +14,2 %
  • Meyer Burger +13,8 %
  • Nordex +11,8 %
  • Enphase Energy +11,6 %
  • Bloom Energy +11,6 %
  • Vestas +11,5 %
  • Siemens Gamesa +11,0 %
  • ABO Wind +11,0 %
  • SolarEdge +10,0 %

Viele dieser Aktien hatten bereits in den vergangenen Wochen stark an Wert gewonnen (ECOreporter berichtete unter anderem hier). Das US-Solarunternehmen SunPower und der dänische Windradbauer Vestas beispielsweise liegen auf Monatssicht fast 50 Prozent im Plus.

Auslöser für den jüngsten Kursschub war unter anderem eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der US-Finanzinvestor KKR über den Kauf des börsennotierten französischen Solar- und Biomasse-Unternehmens Albioma nachdenkt. Das hat auch Übernahmefantasien bezüglich anderer Branchenfirmen geschürt.

Der Krieg beschleunigt die Klimawende

Darüber hinaus werden die Kurse nachhaltiger Energie-Aktien weiterhin von der Ankündigung zahlreicher westeuropäischer Länder getrieben, sich nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine unabhängiger von russischem Öl und Gas zu machen. Eine wichtige Rolle kommt dabei erneuerbaren Energien zu, also vor allem Wind- und Solarkraft, aber auch grünem Wasserstoff.

ECOreporter rät dennoch davon ab, jetzt auf den Zug aufzuspringen und zuletzt stark gestiegene Grünstromaktien nur deshalb zu kaufen, weil das gerade viele tun. Denn einige der Aktien waren vor den Kurssprüngen der letzten Wochen schon zu teuer, und bei anderen sind die Risiken weiterhin sehr hoch.

Das Problem sind nicht die Aufträge

Viele Wind- und Solarunternehmen leiden unter Rohstoffknappheit, steigenden Kosten und niedrigen Margen. Sollten sie jetzt deutlich mehr Aufträge erhalten, nützt ihnen das meist wenig, denn ihre Produktionskapazitäten waren auch vor dem Ukraine-Krieg schon ausgelastet, und die Entwicklung der Gewinnmargen ist derzeit in vielen Fällen unklar. Noch wackeliger stehen Wasserstofffirmen da: Die Branche wird wahrscheinlich erst 2030 einen Massenmarkt bedienen und nachhaltige Gewinne erzielen.

Daher sollten sich Anlegerinnen und Anleger von den jüngsten Höhenflügen der Aktien nicht irritieren lassen. Bei einigen Papieren bieten sich jetzt je nach Einstiegszeitpunkt sogar Verkäufe an. Wer neu in Grünstromaktien investieren will, sollte derzeit besonders auf das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 achten: Liegt es bei über 30 (bei riskanteren Papieren bei über 25), sind die Aktien in der Regel zu teuer.

Welche Erneuerbare-Energien-Aktien ECOreporter bei angemessenen Kursen als empfehlenswert ansieht, erfahren Sie in den tagesaktuellen Meldungen der Redaktion und in diesen Dossiers:

Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien

Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

Das sind die besten Solaraktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt

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