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Intel soll 2,2 Milliarden Dollar in US-Patentstreit zahlen
Der US-Chipkonzern Intel ist in einem Patentstreit durch ein Bezirksgericht in Texas zur Zahlung von knapp 2,2 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro) verurteilt worden. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Intel zwei Konkurrenz-Patente für Technologien aus der Halbleiterproduktion verletzt hat. Intel kündigte umgehend an, in Berufung zu gehen.
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Dass Unternehmen durch Bezirksgerichte wegen Patentverletzungen zu hohen Zahlungen verurteilt werden, ist in den USA keine Seltenheit. Die Summen werden in Berufungsverfahren aber oft gesenkt oder Patente sogar später für ungültig erklärt. Intel hatte in dem Verfahren bereits – wenn auch noch vergeblich – argumentiert, dass eines der Patente ungültig sei. Mit insgesamt rund 2,2 Milliarden Dollar geht es um einen der höchsten in amerikanischen Patentverfahren zugesprochenen Beträge.
Die beiden Patente, um die sich der Streit dreht, haben bereits mehrere komplizierte Besitzerwechsel hinter sich. Aktuell gehören sie dem ehemaligen US-Halbleiterhersteller VLSI – dieser ist jedoch nur noch eine leere Hülle in Besitz der Investmentfirma Fortress, welche wiederum zum japanischen Technologiekonzern Softbank gehört. Fortress benutzte die Marke VLSI, um diverse Patente zusammenzukaufen.
Kampf gegen "Patent-Trolle"
In den USA geraten gerade große Konzerne immer wieder ins Visier sogenannter „Patent-Trolle“: Firmen, die Schutzrechte zusammenkaufen, nur um dann auf deren Verletzung zu klagen. Die Technologiebranche in den Vereinigten Staaten kritisiert das als Hürde für Innovationen, sieht sich erpresst und fordert gesetzliche Änderungen. Intel betonte in einer Stellungnahme beim Finanzinformationsdienst Bloomberg, man sei mit der Entscheidung der Geschworenen nicht einverstanden und zuversichtlich, sich im Berufungsverfahren durchsetzen zu können.
An den Börsen hat die Nachricht bislang für kein nennenswertes Echo gesorgt. Im Tradegate-Handel steht die Intel-Aktie praktisch unverändert zum Vortag bei 50,60 Euro (Stand: 3.3.2021, 11:02 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 5,1 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 3,1 Prozent an Wert verloren.
Seit dem Jahreswechsel geht es für Intel zumindest an der Börse wieder steil aufwärts, nachdem 2020 etwa die Verzögerung bei einer neuen Chip-Generation für einen Kurseinbruch von mehr als 20 Prozent gesorgt hatte. Zwar wurde die Entscheidung des Konzerns, seine Chips weiterhin mehrheitlich selbst zu produzieren, scharf kritisiert, langfristig könnte sie sich jedoch wie in der Vergangenheit als klares Plus erweisen. Aber: Der Konkurrenzdruck auf den Weltmarktführer steigt. Derzeit ist Intel, trotz Rekordumsatz und mehr Gewinn 2020, eher eine Option für risikobereite Anlegerinnen und Anleger.
Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser ausführliches Unternehmensporträt.
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