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Aktientipps, Nachhaltige Aktien
Nachhaltige Geldanlage: Wie aussichtsreich sind die Aktien von Frosta, Emmi und Accell?
Sie sind nachhaltig, aber nicht in typischen grünen Branchen tätig. ECOreporter untersucht die Entwicklung des Tiefkühlkostherstellers Frosta, der Molkerei Emmi und des Fahrradbauers Accell.
Frosta AG: Schlechte Ernten belasten das Geschäft
Frosta stellt Tiefkühlkost in industriellem Maßstab her, und das ganz ohne Zusatzstoffe. Damit gehört das Unternehmen aus Bremerhaven zu den großen Ausnahmen in der Tiefkühlbranche. Die von Frosta verwendeten Zutaten sind nicht Bio, aber zumindest informiert das Unternehmen sehr transparent über ihre Herkunft.
Frosta verzichtet bei seinen Verpackungen auf Aluminiumschalen. Ab diesem Jahr sollen auch keine Plastikbeutel mehr verwendet werden. Stattdessen will das Unternehmen seine Gerichte in Tüten aus reißfestem, nicht mit Kunststoff beschichtetem Papier verpacken, das von einem Kleber auf Pflanzenstärkebasis zusammengehalten wird. In diesem Jahr soll zudem das Sortiment zu 40 Prozent aus vegetarischen und veganen Produkten bestehen.
Frosta erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von knapp 263 Millionen Euro – ein Plus von 3,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Während die unter eigenem Namen angebotenen Produkte um 8,6 Prozent zulegten, sank der Umsatz mit Handelsmarken für Supermarktketten um 2,5 Prozent. Frosta hat in diesem Bereich seit Anfang 2019 einige Lieferverträge verloren.
Der Nettogewinn betrug im ersten Halbjahr knapp 5 Millionen Euro. Im gleichen Zeitraum 2018 waren es 12,3 Millionen Euro gewesen. Als Hauptgründe für den Gewinnrückgang nennt Frosta gestiegene Einkaufspreise für Fisch und Gemüse sowie hohe Energie- und Transportkosten. Für das Gesamtjahr 2019 rechnet Frosta mit einem Jahresüberschuss von maximal 15 Millionen Euro. 2018 waren es 12 Millionen Euro. Die Unternehmensführung erwartet wegen schlechter Ernteerträge auch weiterhin hohe Rohwarepreise.
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Die Frosta-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell bei 57,50 Euro (17.1.2020, 9:37 Uhr). In den letzten drei Monaten ist der Kurs um 7,5 Prozent gestiegen. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Aktie 5 Prozent im Minus.
Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das Geschäftsjahr 2019 von über 26 ist die Aktie angesichts der unsicheren Kostensituation hoch bewertet. Die Frosta-Aktie eignet sich vor allem für risikofreudige Anleger, die zwischenzeitliche Kursrückgänge verkraften können.
Ein ECOreporter-Porträt von Frosta können Sie hier lesen.
Emmi AG: Bald auch vegane Getränke

Caffè Latte ist das umsatzstärkste Produkt von Emmi. / Foto: Unternehmen
Emmi ist die größte Molkerei der Schweiz. Das Unternehmen verarbeitet bislang noch hauptsächlich konventionelle Milch, der Bio-Anteil liegt aber bereits bei 14 Prozent und steigt weiter. Das Unternehmen will seinen CO2-Ausstoß bis Ende diesen Jahres im Vergleich zu 2014 um 25 Prozent senken und mit 20 Prozent weniger Verpackungsmaterial auskommen.
In der ersten Jahreshälfte 2019 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von umgerechnet 1,52 Milliarden Euro – 0,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Emmi zufolge blieben insbesondere die Erlöse des ostdeutschen Tochterunternehmens Gläserne Molkerei deutlich hinter den Erwartungen zurück. Dafür hätten sich die Entwicklungsmärkte Chile, Mexiko und Tunesien sehr gut entwickelt. Der Nettogewinn betrug wie im Vorjahreshalbjahr 66,8 Millionen Euro.
Emmi hat wegen der schwachen Entwicklung der Gläsernen Molkerei seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr 2019 nach unten korrigiert. Die Unternehmensführung rechnet nun mit einem organischen Umsatzwachstum von 1,5 bis 2,5 Prozent. Zuvor war Emmi von einem Plus von 2 bis 3 Prozent ausgegangen. Die Nettogewinnmarge soll unverändert zwischen 4,7 und 5,2 Prozent liegen.
Der Konzern sieht sich auch weiterhin in einem "wettbewerbsintensiven Umfeld“, der Preisdruck werde hoch bleiben. Als weitere "bedeutende Risiken“ nennt Emmi den starken Schweizer Franken und die allgemeine Konjunkturschwäche. Aufgrund der breiten Angebotspalette und der Ausrichtung auf den Weltmarkt geht das Unternehmen aber davon aus, für die Zukunft gut gerüstet zu sein.
In den nächsten Monaten will Emmi eine neue Produktlinie mit veganen Getränken starten. Den Anfang soll im März eine auf Mandelmilch basierende Variante des bekanntesten Emmi-Produkts Caffè Latte machen.
Die Emmi-Aktie notiert am Handelsplatz Lang & Schwarz derzeit bei 804,00 Euro (17.1.2020, 11:01 Uhr). In den letzten drei Monaten hat die Aktie 11 Prozent an Wert gewonnen. Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt das Plus 30 Prozent.
Mit einem erwarteten KGV für 2019 von 22 ist die Emmi-Aktie kein Schnäppchen, aber auch noch nicht zu hoch bewertet. Es gilt jedoch wie bei Frosta: Die Lebensmittelbranche ist geprägt von stark schwankenden Rohwarepreisen und niedrigen Margen. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen, sollten aber in der Lage sein, zwischenzeitliche Kursverluste auszusitzen.
Außerdem gilt es zu beachten: Die Emmi-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien derzeit in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ein ECOreporter-Porträt von Emmi finden Sie hier.
Accell Group N.V.: Starkes Wachstum mit E-Bikes
Die niederländische Accell Group ist einer der größten Fahrradhersteller Europas. Bei E-Bikes ist der Konzern eigenen Angaben zufolge europäischer Marktführer. 2018 verkaufte Accell 1,1 Millionen Fahrräder. Zu den bekanntesten Marken des Unternehmens gehören Raleigh, Sparta, Koga und Ghost. Im ersten Halbjahr 2019 machten E-Bikes 61 Prozent des Umsatzes aus, herkömmliche Räder 16 Prozent. Die wichtigsten Absatzmärkte sind Deutschland (etwa 50 Prozent des Umsatzes) und die Niederlande (20 Prozent).
Accell hat sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr 2 bis 4 Prozent weniger Abfall zu produzieren und den Energieverbrauch um 1,5 Prozent zu senken. Die Nachhaltigkeits-Ratingagentur imug rating aus Hannover schätzt die Produkte von Accell als sehr nachhaltig ein und bescheinigt dem Konzern einen niedrigen CO2-Fußabdruck. Die Umweltstrategie von Accell hält imug rating aber noch nicht für ausreichend. Nachholbedarf sieht die Ratingagentur auch in den Bereichen Transparenz, Arbeitnehmerrechte und Korruptionsprävention.
Im ersten Halbjahr 2019 erwirtschaftete Accell einen Umsatz von 683 Millionen Euro – 7,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn lag bei 29,7 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2018 waren es 25,5 Millionen Euro. Bis 2022 will der Konzern seinen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro (2018) auf 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro steigern und die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern von 6,8 auf 8 Prozent erhöhen.
An der Börse Stuttgart steht die Accell-Aktie momentan bei 26,50 Euro (17.1.2020, 10:27 Uhr). In den letzten drei Monaten ist der Kurs um 21,5 Prozent gestiegen, in den letzten zwölf Monaten um 43 Prozent. Trotzdem ist die Aktie immer noch recht günstig zu haben (KGV 17). Die Zukunftsaussichten von Accell sind gut – Anleger können eine kleine Aktien-Position in ihr Depot aufnehmen.
Ein ECOreporter-Porträt von Accell finden Sie hier.
Frosta AG: ISIN DE0006069008 / WKN 606900
Emmi AG: ISIN CH0012829898 / WKN 798263
Accell Group N.V.: ISIN NL0009767532 / WKN A1JADL