Die Auftragslage bei Nordex war 2020 fast auf Vorjahresniveau. / Foto: Unternehmen

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Nordex hält Auftragseingang 2020 fast stabil – lohnt die Aktie?

Der Windturbinenbauer Nordex hat dank eines deutlich höheren Auftragseingangs in der zweiten Jahreshälfte 2020 das Jahr mit einem nur leichten Rückgang des Auftragsvolumens abgeschlossen. Im vierten Quartal konnte das Vorjahr sogar überboten werden.

Nordex hatte 2020 zwischenzeitlich empfindlich unter der Corona-Krise gelitten. So war der Auftragseingang im zweiten Quartal um mehr als die Hälfte eingebrochen, das Unternehmen benötigte staatliche Bürgschaften, um eine Kreditlinie zu erhalten.

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Für das Gesamtjahr entspreche die bestellte Leistung von 6,02 Gigawatt im Vergleich zum Vorjahr aber nur noch einem Rückgang um rund 3 Prozent, teilte das Hamburger Unternehmen am Freitag mit. "Bedeutende Großprojekte sowie eine Vielzahl an Aufträgen vor allem aus unseren europäischen Kernmärkten sorgten am Jahresende dafür, dass wir 2020 an das hohe Auftragsniveau aus 2019 anknüpfen konnten", sagte Nordex-Chef José Luis in einer Mitteilung.

Der Manager zeigte sich zudem zuversichtlich, im laufenden Jahr an die jüngste Entwicklung anknüpfen zu können. So gewann Nordex im vierten Quartal Aufträge mit einer Gesamtleistung von 2,26 Megawatt, was im Jahresvergleich einem Plus von mehr als 50 Prozent entspricht.

Insgesamt zog das Unternehmen 2020 damit feste Bestellungen über 1331 Windturbinen an Land. Dabei konnte Nordex vor allem den Anteil seiner margenstarken Delta4000-Windanlagen nahezu verdoppeln.

Wie attraktiv ist die Nordex-Aktie?

 Im Xetra-Handel stand die Nordex-Aktie am Freitagnachmittag bei 25,04 Euro und war damit 0,7 Prozent im Minus zum Vortag. Auf Monatssicht ist die Aktie 29,6 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 109,12 Prozent an Wert gewonnen.

Die Nordex-Aktie hat sei November beachtliche Zugewinne verzeichnet, der Kurs steht so hoch wie seit 2016 nicht mehr. Dennoch bleibt ECOreporter skeptisch: Zwar treiben optimistische Prognosen den Kurs. Für 2020 erwartet das Management jedoch, dass lediglich 2 Prozent des Umsatzes als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beim Unternehmen hängen bleiben. 2019 war die EBITDA-Marge mit 3,8 Prozent noch fast doppelt so hoch – und galt schon als sehr niedrig.

Zudem unterliegt die aktuelle Prognose selbst Unternehmensangaben zufolge einer größeren Unsicherheit als unter normalen Umständen – und sie stammt noch aus der Zeit vor dem zweiten Lockdown. Auch klingen die Wertzuwächse der Nordex-Aktie attraktiv – vor fünf Jahren aber lag der Kurs in der Spitze noch bei 34 Euro. Davon ist die Aktie weit entfernt – von Preisen jenseits der 100 Euro um die Jahrtausendwende ganz zu schweigen. ECOreporter rät von einem Einstieg in die Aktie daher weiter ab.

Welche Aktien aus der Windbranche die Redaktion aktuell als attraktiv ansieht, lesen Sie im Überblick: Die besten Windaktien 2020 – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

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