Spezialwert Steico stellt ökologische Dämmstoffe etwa für Fassaden und Hausdächer her. / Foto: Steico SE

  Aktientipps, Aktien-Favoriten

Grüne Spezialwerte: Diese Aktien sind auffällig

Bis zu 7 Prozent Kursplus - seit Jahresstart haben einige "kleine" Favoriten-Aktien gut abgeschnitten. Womit können Anleger rechnen?

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Einige ausgewählte Spezialwerte entwickelten sich besser als der Vergleichsindex SDAX, andere schlechter. Wir zeigen, welche Unternehmen zu den Top-Performern seit Jahresbeginn gehören.

Steico und Encavis vorne dabei

Vor allem die beiden Spezialwerte Steico und Encavis (ehemals Capital Stage) zeigten seit Jahresbeginn starke Performance-Werte: Steico-Aktien stiegen seit Anfang Januar um fast 7 Prozent (ISIN ). Sie litten allerdings unter starken Kursschwankungen.

Steico, Spezialist für ökologische Dämmstoffe und Bauteile, legte Anfang Februar Rekordzahlen bei Umsatz und Gewinn für 2017 vor: Der Umsatz kletterte gegenüber 2016 um rund 10 Prozent auf 230,3 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte fast 14 Prozent auf 37,7 Millionen Euro zu.

Für Anleger waren das gute Gründe, weiter an der Steico-Aktie festzuhalten oder sogar neue Anteile zu kaufen. 

Papiere des Erneuerbare-Energien-Spezialisten Encavis (ehemals Capital Stage) stiegen seit Jahresanfang etwas geringer im Kurs, litten dafür jedoch weniger unter Schwankungen. Encavis-Papiere legten um etwa 4 Prozent zu (ISIN ). 

Das Unternehmen machte zuletzt mit positiven Meldungen auf sich aufmerksam, etwa der, seine Stromproduktion im Jahr 2017 auf über zwei Terawattstunden (TWh) gesteigert zu haben.

Zudem erwarb Encavis einen Solarpark mit einer Leistung von fast 44 Megawatt (MW) Leistung. Das war Musik in den Ohren der Aktionäre.

SDAX und MDAX mit unterschiedlicher Performance

Der Vergleichsindex SDAX für 50 deutsche kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps, legte hingegen nur um etwas mehr als 2 Prozent zu. 

Ein Minus machte hingegen der etwas größere Aktienindex MDAX, er spiegelt die Entwicklung der 50 größten Unternehmen der klassischen Branchen wieder. Seit Jahresbeginn verlor er um fast 2 Prozent.

Energiekontor, ABO Invest und Umweltbank schlechter als Index

Energiekontor, Windkraft-Spezialist aus Bremen, verbilligte seinen Aktienkurs seit 2018 um etwa 2 Prozent - ein kleines Minus seit Jahresbeginn (ISIN ).

Und das, obwohl der Konzern zuletzt mit der Nachricht auf sich aufmerksam machte, fast alle für das Geschäftsjahr 2017 geplanten Projekte fertiggestellt zu haben. Das war Mitte Februar.

Der Kurs der Energiekontor-Anteilsscheine pendelt seit Anfang Januar in einer Range zwischen plus 2 und minus 5 Prozent vor sich hin. Anleger sahen keinen Grund, Aktien im großen Stil zu verkaufen aber auch nicht, sich Papiere ins Depot zu legen.

Aktien des Windparkbetreibers ABO Invest sind zuletzt im Kurs gefallen (ISIN DE000A1EWXA4 ). Um etwa Minus 7 Prozent seit Jahresbeginn. Woran liegt das? Mitte Januar verkündete das Unternehmen, dass es seine geplanten Stromerträge um 11 Prozent verfehlt habe.

Ein weiterer Grund für den Kursverfall ist die Situation des Windmarkts (mehr darüber lesen Sie hier). Das hatte und hat Auswirkungen auf den Kurs von Wind-Aktien.

ABO Invest rechnet zukünftig jedoch wieder mit ansteigenden Kursen - vermutlich werde der Kurs aber volatil bleiben bis zum Jahresende, teilte Unternehmenssprecher Alexander Koffka gegenüber ECOreporter.de mit. 

"Es scheint mir unwahrscheinlich, dass wir zu der gleichmäßigen Kursentwicklung der ersten Jahre zurückfinden werden. Das liegt auch daran, dass mittlerweile zunehmend Investoren einsteigen, die den Eindruck haben, dass die Aktie aktuell unterbewertet ist. Diese Anleger bleiben dann nicht unbedingt über viele Jahre investiert, sondern steigen auch wieder aus, wenn die Aktie ordentlich gestiegen ist".

Das werde vermutlich weiter für Schwankungen sorgen. "Aufgrund des soliden und konservativen Geschäftsmodells gehen wir allerdings davon aus, dass sich wieder ein dauerhafter Aufwärtstrend etablieren wird", so Koffka.  

UmweltBank mit größtem Kursverlust

Den größten Kursverlust seit Jahresbeginn machte die Aktie der UmweltBank (ISIN ). Bis heute -16. März, 12:00 Uhr - beträgt das Minus der Aktie fast 11 Prozent.

Anleger verkauften im Laufe des Jahres Aktien der nachhaltigen Bank aus Nürnberg. Möglicher Grund: Die UmweltBank kämpft, wie etliche andere Branchen auch, mit einem immer stärkeren Wettbewerb. Auch die aktuellen Niedrigzinsen sind eine große Herausforderung.

Das Geldinstitut plant jedoch, wieder an alte Aktienkurse anzuknüpfen. Stärken seien zum einen die Glaubwürdigkeit, Einfachheit und Ertragskraft der Spezialbank (lesen Sie dazu unser Interview mit Vorstand Jürgen Koppmann).

Zum anderen seien die Angebote der UmweltBank relativ einfach strukturiert und für Kunden leicht zu verstehen - im Gegensatz zu komplexen Finanzprodukten wie beispielsweise Derivate.

Aktuell kein Aktienkauf

Trotz teilweise guter Ergebnisse ausgewählter Grüner Spezialwerte empfehlen wir aktuell nicht den Kauf einzelner Papiere - auch wenn wir langfristig von unseren Favoriten-Aktien überzeugt sind.

Warum wir aktuell von Aktien-Engagements abraten, können Sie in unserem Beitrag "Aktienkauf? Jetzt nicht - trotz guter Favoriten" lesen.

Für manche Anleger kommt vielleicht auch keine einzelne Aktie, sondern ein nachhaltiger, marktbreiter Fonds in Frage. Hier gibt es einige gute Produkte zur Auswahl.

Alle Aktien-Favoriten - Dividendenkönige, Mittelklasse-Aktien und Spezialwerte - stellen wir ausführlich in unseren Unternehmensportraits vor.

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