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Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
SAP mit Gewinneinbruch — Konzern will Aktien zurückkaufen
Der Walldorfer Softwarekonzern-SAP hat im zweiten Quartal einen deutlichen Ergebnisrückgang hinnehmen müssen. Grund waren besonders hohe Kosten in der Ukraine und ein schwaches Lizenzgeschäft, wie der ECOreporter-Aktien-Favorit am heutigen Donnerstag mitteilt. Die Cloudsparte als selbsterklärte Zukunft des Konzerns wuchs hingegen deutlich.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank demnach im Vorjahresvergleich um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Dabei schlug die Aufgabe von Geschäften in Russland und Belarus mit 160 Millionen Euro zu Buche.
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In der Folge senkte SAP auch für das Gesamtjahr die Prognose beim operativen Ergebnis. Statt wie bislang mit einer Gewinnspanne zwischen 7,8 bis 8,25 Milliarden Euro, rechnet Europas größter Softwarekonzern jetzt nur noch mit einem EBIT zwischen 7,6 und 7,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn sogar um 86 Prozent auf 203 Millionen Euro ein, vor allem weil die Beteiligungen an Start-ups bei weitem nicht so erfolgreich waren wie vor einem Jahr.
Der Umsatz stieg unterdessen um 13 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. Dabei wuchs das Cloudgeschäft, also die Nutzung von Programmen über das Netz, deutlich um 34 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. SAP richtet sein Geschäft seit etwa zwei Jahren konsequent auf die Cloud aus.
Aktienrückkauf angekündigt
Beim Umsatz schnitt das Unternehmen damit besser ab, als von Analysten erwartet. SAP-Chef Christian Klein und Finanzchef Luka Mucic führten das in einer Telefonkonferenz auf den Erfolg des Produktbündels "Rise" zum schnelleren Umstieg der Kunden in die Cloud zurück. Für die Mittelfristambitionen 2025, die ein Wachstum des jährlichen Cloudumsatzes auf über 22 Milliarden Euro vorsehen (2021: 9,4 Milliarden), stellte Mucic ein "positives" Update in Aussicht, auch wegen der vorteilhaften Wechselkursentwicklung.
Der Konzern will am Markt nun weitere Aktien zurückkaufen. Nach dem Abschluss eines vorhergehenden Programms über knapp eine Milliarde Euro in diesem Jahr will das Dax -Unternehmen noch einmal bis zu 500 Millionen Euro ausgeben, um Papiere vor allem für anteilsbasierte Vergütungsprogramme der Mitarbeiter zu erwerben. Das kündigte SAP am Donnerstag in Walldorf an. Finanzchef Luka Mucic sagte in einer Telefonkonferenz, der Konzern wolle das noch immer niedrige Kursniveau nutzen. Das neue Programm soll von Anfang August bis Ende Dezember laufen. Im Jahr 2020 hatte SAP für rund 1,5 Milliarden Euro Aktien zurückgekauft.
Die SAP-Aktie ist im Tradegate-Handel aktuell 3,4 Prozent im Minus und kostet 87,49 Euro (Stand: 21.7.2022, 9:43 Uhr). Auf Monatssicht ist die Aktie 1,7 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 26 Prozent an Wert verloren
Konzernchef Christian Klein hatte im Herbst 2020 angekündigt, Wachstum erst einmal über eine höhere Profitabilität zu stellen. Seitdem hat SAP am Finanzmarkt einen schweren Stand, da viele Profi-Aktionäre sich lieber kurzfristige Gewinne als langfristige Zukunftssicherung wünschen. ECOreporter befürwortet aber SAPs langfristige Sichtweise und sieht den Konzern gut aufgestellt. Nach den Kursverlusten des vergangenen Jahres ist die Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 ist die Aktie sehr moderat bewertet. Anlegerinnen und Anleger mit entsprechend langem Investitionshorizont können mit einer kleinen Position einsteigen.
SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.
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