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SAP sieht Cloud-Strategie bestätigt – gute Zahlen im dritten Quartal

Der Walldorfer IT-Riese SAP sieht sich ein Jahr nach der Neuausrichtung seines Geschäfts auf die Cloud durch Nachfrage und Finanzkennzahlen in dem drastischen Strategiewechsel bestätigt. Die vor neun Tagen vorab veröffentlichten Kernzahlen und die bereits zum dritten Mal angehobene Jahresprognose wurden jetzt bestätigt.

"Unsere Strategie geht eindeutig auf", sagte SAP-CEO Christian Klein laut Mitteilung vom heutigen Donnerstag. Das Programm "Rise with SAP", mit dem Kunden der Ein- und Umstieg in die Cloud möglichst einfach gemacht werden soll, ist nach seinen Worten der Treiber für das Wachstum. Es habe nach einem erfolgreichen Start im Januar weiterhin eine große Resonanz erfahren. Dabei seien Abschlüsse mit über 300 Kunden erzielt worden. Finanzvorstand Luka Mucic geht mittlerweile von über 1.000 Verträgen bis Jahresende aus.

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Die bereits bekannt gemachten wichtigsten Kennziffern bestätigte SAP. Der Nettogewinn legte um 1 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zu beziehungsweise auf 1,74 Euro je Aktie. Der Gesamtumsatz kletterte um 5 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Der Cloud-Auftragsbestand auf Sicht eines Jahres (Current Cloud Backlog - CCB) kletterte um 24 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Der Cloudumsatz legte um 20 Prozent zu auf 2,4 Milliarden Euro. Zwar rückläufig, aber vergleichsweise robust zeigte sich das margenstarke Lizenzgeschäft, vor dem Wechsel auf die Cloud-Ausrichtung das Hauptgeschäft von SAP. Hier gingen die Umsätze um 8 Prozent auf 657 Millionen Euro zurück.

Konkretisiert wurde der erneut starke Beitrag der Beteiligungsgesellschaft Sapphire Ventures. Sie steuerte nach Angaben von Finanzvorstand Mucic gut 500 Millionen Euro zum Quartalsergebnis bei und 1,8 Milliarden Euro seit Jahresbeginn.

Aktie im Plus

Bei S/4Hana, dem Kernsystem für die Unternehmenssteuerung (Enterprise Resource Planning - ERP), verbuchte SAP im dritten Quartal einen Zuwachs um mehr als 500 Kunden, von denen mehr als 60 Prozent Neukunden gewesen seien. Damit ist die Gesamtzahl zum Vorjahr um 16 Prozent auf mehr als 17.500 gestiegen, von denen über 11.400 Systeme bereits in Betrieb sind. Mit über 4.000 entfällt inzwischen knapp ein Viertel auf die Cloud-Variante von S/4Hana. Hier seien bereits gut 3.000 live, so Mucic. Das unterstreiche die schnellere Implementierung von Cloud-Lösungen.

Mit der angehobenen Jahresprognose sieht der Finanzvorstand den Konzern auf sehr gutem Wege, die Mittelfristziele (per 2025) zu erreichen.

Den Ausblick für das Betriebsergebnis 2021 hatte SAP auf 8,1 bis 8,3 (zuvor 7,95 bis 8,25; 2020: 8,28) Milliarden Euro erhöht. Die Spanne beim Cloudumsatz wurde an beiden Enden um 100 Millionen Euro auf 9,4 bis 9,6 (2020: 8,09) Milliarden Euro erhöht, beim gesamten Cloud-/Softwareumsatz um jeweils 200 Millionen auf 23,8 bis 24,2 Milliarden Euro.

Im dritten Quartal hatte die vielbeachtete operative Marge 30,7 Prozent erreicht. Sie lag zwar unter dem Vorjahreswert von 31,7 Prozent, aber deutlich oberhalb der damaligen Analystenprognose von 29,9 Prozent.

Die SAP-Aktie notiert im Tradegate-Handel aktuell 1,3 Prozent im Plus zum Vortag und kostet 125,38 Euro (Stand: 21.10.2021, 9:46 Uhr). Auf Monatssicht hat sie 1,1 Prozent an Wert gewonnen, im Jahresvergleich ist sie 2,8 Prozent im Minus.

Nach der Präsentation von SAPs Cloud-Plänen im Oktober 2020 war die Aktie des Softwarekonzerns eingebrochen. Der Grund: Wegen höherer Investitionen in Technik und Marketing nimmt SAP in diesem und im kommenden Jahr ein niedrigeres Ergebnis in Kauf. Viele Spekulanten, die nur auf kurzfristige Gewinne setzten, waren offenbar von höheren Margen-Erwartungen für die nächsten zwei Jahre ausgegangen und verkauften ihre Aktien. Seitdem hat sich der Kurs allerdings schon wieder fast vollständig erholt – der Vergleich auf Jahressicht ist aktuell etwas verzerrt, da er sich auf ein Allzeithoch unmittelbar vor dem Absturz der Aktie bezieht.

Wer seine Investition langfristig plant, könnte von den neuen SAP-Plänen profitieren. Wirtschaftlich ist das Unternehmen grundsolide aufgestellt, und das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2021 liegt bei moderaten 20. Anlegerinnen und Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

SAP ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier.

Lesen Sie auch den aktuellen ECOreporter-Überblick über die Entwicklung der nachhaltigen Dividendenkönige.

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