Bisher nur im Hintergrund, aber mit enormem Potenzial: Die Unternehmen im ECOreporter-Schattenkabinett. / Bild: Pixabay

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Schattenkabinett: Welches Papier hat das Potenzial zur ECOreporter-Favoriten-Aktie?

Bisher stehen sie nur im Hintergrund und werden beobachtet – die Unternehmen im ECOreporter-Schattenkabinett. Also Werte, die zur Favoriten-Aktie werden könnten. Mehr als 16 Prozent Kurszuwachs innerhalb von drei Monaten zeigte die beste Schattenkabinett-Aktie. Hier die Übersicht zu den Ersatzbank-Werten in den Kategorien Dividendenkönige, Mittelklasse-Aktien und Grüne Spezialwerte.

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Entspricht eine Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige, Mittelklasse-Aktien oder Grüne Spezialwerte nicht mehr den strengen Auswahlkriterien der ECOreporter-Redaktion, kann sie durch eine Aktie aus dem ECOreporter-Schattenkabinett ersetzt werden. Es sind Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen und Ländern: zum Beispiel Tomra Systems, Rücknahmeautomaten- und Sortiermaschinenhersteller aus Norwegen, oder die ehemalige Favoriten-Aktie IBM aus den USA.

Zwischen 16 und 60 Prozent Kurszuwachs

Tomra Systems, Rücknahmeautomaten- und Sortiermaschinenhersteller aus dem norwegischen Asker, hat seit Anfang 2018 mehr als 60 Prozent Kurszuwachs in der Heimatwährung Norwegische Krone hingelegt. Auf Sicht von drei Monaten (23. August bis 23. November) liegt das Kursplus bei mehr als 16 Prozent.

Tomra Systems meldete Mitte Oktober starke Zahlen zum dritten Quartal 2018: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 18 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen (EBITA) verbesserte sich sogar um 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Und die Chancen auf weiter ansteigende Kurse sind ordentlich: So meldete Ende Mai diesen Jahres das europäische Umweltbüro (EEB) ein umfassendes Maßnahmenpaket zum Thema Plastikmüll, insbesondere Plastikflaschen. Ab 2025 sollen in der EU 90 Prozent aller Plastikflaschen mit System gesammelt werden, davon sollte Tomra Systems dank seiner Automaten stark profitieren.

Die Aktie von Tomra Systems notiert aktuell (23.11., 9:30 Uhr) an der Börse Oslo bei 211 Norwegischen Kronen, umgerechnet 21,66 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 40. Das ist hoch, zumal das von der EU angeregte Gesetz bisher noch nicht verabschiedet wurde.

Anleger sollten daher mit einem Einstieg in die Aktie noch warten. Bereits investierte Anleger nutzen den starken Kursanstieg und nehmen bisher erzielte Kursgewinne mit. Beispielsweise können sie die Hälfte ihrer Anteile mit Gewinn verkaufen. Neu-Einsteiger warten mit einem Engagement auf günstigere Kurse – die bestimmt kommen werden.

Die Dividendenrendite von Tomra Systems beträgt auf Basis der zuletzt gezahlten Ausschüttung 1,3 Prozent.

Tomra Systems ist ein Kandidat für die ECOreporter-Mittelklasse-Aktien.

PNE Wind AG auf Platz zwei

Minus 3,5 Prozent in drei Monaten, 17,6 Prozent Minus seit Jahresbeginn 2018: Die Aktie der PNE Wind AG ist stark gefallen. Ende Juli haben wir das Geschäftsmodell des Cuxhavener Windprojektierers in einer zweiteiligen Serie vorgestellt (Hier - Teil 1 - und hier - Teil 2 - gelangen Sie zum Unternehmensporträt).

Unternehmen gut im Plan

Das Windunternehmen rechnet nach eigenen Angaben für 2018 mit einem Vorsteuer-Ergebnis (EBITDA) in Höhe von 20 bis 26 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende der PNE AG, Markus Lesser, betonte bei Bekanntgabe der Kennzahlen des ersten Halbjahres, PNE befinde sich gut im Plan. Auch während der Investitionsphase erziele das Unternehmen positive Resultate. Unter Berücksichtigung des zu erwartenden Ergebnisses für das Gesamtgeschäftsjahr 2018 liegt das KGV bei 23. Das ist noch im Rahmen. Die zu erwartende Dividende für 2018 soll wieder bei 0,04 Euro je Aktie liegen, was beim aktuellen Kurs von 2,37 Euro je Aktie (Xetra-Handel, 23.11., 9:30 Uhr) einer Dividendenrendite von 1,6 Prozent entspricht.  

ECOreporter hat in einem Beitrag Mitte Oktober 2018 langfristig orientierten Anlegern empfohlen, einen näheren Blick auf die PNE-Aktie zu werfen.

Das damalige Fazit: Auf Sicht von drei Jahren seien höhere Kurse und verlässliche Dividendenausschüttungen zu erwarten, trotz möglicher Kursschwankungen. Daran halten wir weiterhin fest, für Anleger und Investoren ist die PNE Wind-Aktie nach wie vor interessant.

Die Aktie der PNE Wind AG ist ein Kandidat für die Grünen Spezialwerte.

Essity AB: Hygieneprodukte aus Schweden

Ganz frisch auf der Liste im ECOreporter-Schattenkabinett ist die Aktie des schwedischen Herstellers und Weltmarktführers von Hygieneartikeln Essity AB mit Sitz in Stockholm. Das Unternehmen hat bekannte Marken wie Tempo, Zewa und Leukoplast im Programm. In den letzten drei Monaten ist die Aktie 8,3 Prozent gefallen (seit Jahresanfang 6,2 Prozent).

Essity entstand Anfang 2017 aus einer Produktsparte des schwedischen Forstbetreibers und Holzverarbeiters Svenska Cellulosa AB (SCA). Seit Sommer 2017 ist die Essity-Aktie an der Börse notiert.

Im Geschäftsjahr 2017 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet 11,3 Milliarden Euro (2016: 10,7 Milliarden Euro). Der um Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereinigte Gewinn betrug 2017 mehr als 1,3 Milliarden Euro (2016: fast 1 Milliarde Euro). Den Gewinn je Aktie für 2017 gibt Essity mit 1,12 Euro an (2016: 0,52 Euro je Aktie). Bis 2020 rechnet das Unternehmen mit jährlich weiter ansteigenden Gesamtumsätzen im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch die Gewinne sollen bis 2020 jedes Jahr ansteigen.

Essity steht auf einer Stufe mit dem österreichischen Karton- und Verpackungshersteller Mayr-Mellnhof: Das Geschäftsmodell ist langweilig, aber lukrativ, dazu berechenbar und krisensicher. Und auch die Essity-Aktie ist mit einem KGV von 19 noch nicht zu hoch bewertet, sofern Essity es tatsächlich schafft, seine Gewinne bis 2020 jedes Jahr zu steigern.

Der Essity-Aktienkurs (Dividendenrendite 2,7 Prozent) liegt derzeit (23.11., 9:30 Uhr) bei 217,80 Schwedischen Kronen an der London Stock Exchange (LSE), das sind etwa 21,12 Euro. Anleger sollten einen Blick auf die Aktie werfen und einen Einstieg in Erwägung ziehen. Die Gelegenheit ist günstig, weil der Kurs etwas gesunken ist.

Die Essity AB ist ein Kandidat für die ECOreporter-Mittelklasse-Aktien.

IBM: Alter Bekannter aus den USA

Der US-amerikanische IT-Dienstleister International Business Machines (kurz: IBM) war eine Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige (hier gelangen Sie zum ausführlichen Unternehmensporträt).

Das Unternehmen zahlt seit 1916 jedes Quartal eine Dividende. IBM steigerte zudem in den letzten 23 Jahren Jahr für Jahr seine Ausschüttung.

Dennoch flog das Unternehmen aus der Reihe der ECOreporter-Dividendenkönige. Was war passiert? IBM schaffte es nicht, seinen Aktienkurs zu steigern. Anfang Mai 2017 kam die Meldung, der Umsatz von IBM sei zum 20. Mal in Folge geschrumpft. Der Konzern aus Armonk im US-Bundesstaat New York litt damals unter der Schwäche im traditionellen Computergeschäft. Hinzu kam, dass US-Großinvestor Warren Buffett IBM-Aktien seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verkaufte. Für ECOreporter damals ein Anlass, die Aktie neu zu bewerten und sie letztendlich aus der Liste der Dividendenkönige zu nehmen.

Unternehmenszukäufe und Rückkauf eigener Aktien

IBM trennte sich seitdem von weniger lukrativen Segmenten wie dem traditionellen Computergeschäft und baute zukunftsträchtigere und margenstarke Sparten wie Unternehmens-Software, Cloud-Systeme und IT-Beratung weiter aus. Der Lohn: Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018 erzielte der Konzern einen Umsatz von 18,8 Milliarden US-Dollar (umgerechnet knapp 16,4 Milliarden Euro). Immer noch ein Rückgang um 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, aber weit weniger als in den vergangenen Quartalen. Der Gewinn betrug 2,94 Milliarden US-Dollar (fast 2,6 Milliarden Euro; Vorjahr: 2,7 Milliarden US-Dollar bzw. 2,4 Milliarden Euro). Ende Oktober diesen Jahres gab IBM den Kauf des Linux-Spezialisten Red Hat für rund 34 Milliarden US-Dollar (fast 30 Milliarden Euro) bekannt. Zudem will IBM sein Aktienrückkaufprogramm weiter aufstocken. Zuletzt investierte das Unternehmen knapp 5,4 Milliarden US-Dollar (mehr als 4,7 Milliarden Euro) in den Rückkauf eigener Aktien.

Unter Berücksichtigung des aktuellen (22.11., Schlusskurs) Aktienkurses von 118,57 US-Dollar (103,90 Euro) liegt das KGV bei günstigen 9 und die Dividendenrendite bei mehr als 5 Prozent. Sofern Anleger den bereits gut gelaufenen US-Aktienmarkt nicht scheuen, können sie eine kleine Position IBM-Aktien aufbauen. Die Story stimmt, und unter langfristigen Gesichtspunkten sollte der IBM-Aktienkurs in drei Jahren höher stehen als heute. In der Zwischenzeit erhalten Aktionäre eine quartalsweise ausgeschüttete Dividende, die seit 23 Jahren ansteigt.

IBM könnte wieder in die Liste der ECOreporter-Dividendenkönige aufgenommen werden.

Anleger sollten beachten: Kaufen, ins Depot legen und nicht hingucken, das funktioniert an der Börse nicht mehr. Und in Aktien sollte man nicht den Hauptteil seines Vermögens anlegen. Eher geht es um eine Beimischung.

Wenn ECOreporter eine der beschriebenen Aktien in den Kreis der Favoriten-Aktien aufnimmt, melden wir das.

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