Dachsolaranlage von Vivint Solar. Der Aktienkurs des US-Unternehmens ist seit Herbst 2018 stark gestiegen. / Foto: Vivint Solar

  Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Solaraktien: Bis zu 54 % Plus in einem Monat

Seit Ende 2018 haben viele Solaraktien deutlich an Wert gewonnen. Zuletzt schwächte sich der Aufwärtstrend allerdings etwas ab. Wo lohnt sich aktuell noch der Einstieg, und von welchen Aktien sollte man lieber die Finger lassen?

Im letzten Monat verzeichneten einige Solaraktien erneut Kurszuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Es gab aber auch leichte Kurskorrekturen, und einige Branchenunternehmen stecken tief in der Verlustzone. Der Solarsektor ist und bleibt schwankungsanfällig – bei allen Kurschancen sollten Anleger stets auch die Risiken im Blick behalten.

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Enphase Energy Inc.: Plus 191 % in einem Jahr

Die Enphase Energy-Aktie hat von Mitte April bis Mitte Mai mehr als 53 Prozent an Wert gewonnen. Auf Sicht von zwölf Monaten hat sich ihr Wert fast verdreifacht. Im ersten Quartal 2019 erreichte der US-Wechselrichterspezialist erstmals einen Umsatz von 100 Millionen US-Dollar – ein Plus von 43 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Viel wichtiger aber: Enphase Energy konnte für die drei Monate einen Nettogewinn von 2,7 Millionen US-Dollar verbuchen. Im ersten Quartal 2018 war noch ein Verlust von 5,1 Millionen US-Dollar angefallen.

Das Unternehmen geht davon aus, im zweiten Quartal einen Umsatz von ungefähr 120 Millionen US-Dollar zu erwirtschaften. Für das Gesamtjahr rechnet Enphase Energy mit einem Nettogewinn von etwa 15 Millionen US-Dollar. Das entspräche beim aktuellen Aktienkurs (13,00 Euro) einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 103 – ein sehr hoher Wert. Anleger sollten auf sinkende Kurse warten.

SolarEdge Ltd. erzielt Rekordumsätze

Auch die neuesten Geschäftszahlen des Enphase Energy-Konkurrenten SolarEdge können sich sehen lassen. Das israelische Unternehmen erzielte im ersten Quartal 2019 mit 272 Millionen US-Dollar einen neuen Umsatzrekord. Der Nettogewinn lag bei 18 Millionen US-Dollar. Für das zweite Quartal rechnet SolarEdge mit weiteren Umsatzsteigerungen auf 310 bis 320 Millionen US-Dollar. Der Aktienkurs ist im letzten Monat um mehr als 27 Prozent gestiegen.

SolarEdge ist eine neue ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie "Mittelklasse". Ein aktuelles Porträt des Unternehmens finden Sie hier. Die SolarEdge-Aktie ist derzeit mit einem KGV von 19 nicht zu hoch bewertet. Anleger mit einem langen Anlagehorizont können mit einer kleinen Position einsteigen.

Vivint Solar Inc.: Abhängig von Fördermaßnahmen

Der Aktienkurs des Solaranlageninstallateurs Vivint Solar hat im letzten Monat um 17 Prozent zugelegt. Das US-Unternehmen schreibt allerdings nach wie vor rote Zahlen. Auch in den ersten drei Monaten 2019 fiel trotz einer Umsatzsteigerung auf 69 Millionen US-Dollar wieder ein Nettoverlust von 26 Millionen US-Dollar an – doppelt so viel wie im Vergleichszeitraum 2018.

Vivint Solar ist stark von staatlichen Fördermaßnahmen für Solarinstallationen in den USA abhängig. Wie ergiebig die Fördertöpfe in ein, zwei, fünf Jahren sein werden, ist unklar. Anleger sollten die Aktie von der Seitenlinie beobachten.

Edisun Power Europe AG: Nettogewinn verdoppelt

Der Schweizer Solarstromproduzent Edisun Power erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von 12,3 Millionen Euro – ein Plus von 46 Prozent zu 2017. Das europaweit tätige Unternehmen profitierte von gestiegenen Strommarktpreisen in Spanien und Italien sowie von positiven Währungseffekten. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 2,7 Millionen Euro.

Edisun Power plant, seine Jahresdividende von 0,53 auf 0,89 Euro je Aktie zu erhöhen. Für 2019 rechnet das Unternehmen wegen einer höheren Steuerbelastung aufgrund von abnehmenden Verlustvorträgen mit einem Nettogewinn von 2,66 Millionen Euro.

Die Edisun Power-Aktie hat im letzten Monat fast 17 Prozent an Wert gewonnen, ist mit einem KGV von 15 aber noch nicht zu hoch bewertet. Anleger können eine kleine Position aufbauen.

Meyer Burger Technology AG: Die nächste Führungskraft muss gehen

Der Schweizer Solarzulieferer Meyer Burger kommt nicht zur Ruhe. Seit Monaten fordert der Großaktionär Sentis Capital immer neue Veränderungen in der Konzernspitze. Zuletzt wurde die Geschäftsleitung auf drei Personen verkleinert, Verkaufschef Michael Escher wird Ende Juni sein Amt niederlegen.

Meyer Burger hat 2018 im siebten Jahr in Folge rote Zahlen geschrieben. Das Maschinenbau-Unternehmen befindet sich in einem tiefgreifenden Umstrukturierungsprozess, dessen Ausgang schwer abzuschätzen ist. Für 2019 hat Meyer Burger keine Geschäftsprognose abgegeben.

Von Mitte April bis Mitte Mai ist der Kurs der Aktie um 2 Prozent gestiegen. Auf Sicht von zwölf Monaten beträgt der Wertverlust aber immer noch 40 Prozent. Anleger sollten mit einem Einstieg warten, bis absehbar ist, ob der Konzernumbau Früchte trägt.

SMA Solar Technology AG: Volle Bücher, leere Kassen

Im Gegensatz zu den anderen großen börsennotierten Wechselrichterspezialisten Enphase Energy und SolarEdge hat SMA Solar bereits seit längerer Zeit mit Absatz- und Margenproblemen zu kämpfen. Im ersten Quartal 2019 ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf 168 Millionen Euro zurück, der Nettoverlust stieg von 2,8 auf 10,6 Millionen Euro.

Das Unternehmen aus dem hessischen Niestetal rechnet für die zweite Jahreshälfte mit steigenden Umsätzen. Hoffnung macht der hohe Auftragseingang von 233 Millionen Euro im ersten Quartal – ein Drittel mehr als im gleichen Zeitraum  2018.

Analysten gehen davon aus, dass SMA Solar erst 2020 einen Nettogewinn erzielen wird. Der Aktienkurs ist im letzten Monat erneut um 3,7 Prozent gefallen. Auf Sicht von zwölf Monaten hat die Aktie fast 68 Prozent an Wert verloren. ECOreporter bleibt bei seiner Einschätzung: Anleger sollten die weitere Geschäftsentwicklung des Unternehmens verfolgen und vorerst keine SMA Solar-Aktien kaufen.

ECOreporter hat hier die Wechselrichterhersteller SolarEdge, SMA Solar und Enphase Energy miteinander verglichen.

Eine vergleichende Analyse der Solarmodulproduzenten Jinko Solar, First Solar, Canadian Solar und SunPower finden Sie hier.

Lesen Sie auch den ECOreporter-Jahresrückblick Solaraktien.

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