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USA und China senken Zölle: Logistik- und Techkonzerne profitieren
Die USA und China haben nach Verhandlungen in der Schweiz erklärt, die gegenseitigen Zölle für die kommenden 90 Tage zu senken. Logistikkonzerne wie die dänische Reederei A.P. Moller-Maersk und Tech-Riesen wie der US-Chipentwickler Nvidia profitieren. Doch wie nachhaltig ist die Erholung wirklich?
Wie beide Nationen in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben haben, sollen US-Strafzölle auf die meisten chinesischen Importe von 145 Prozent auf 30 Prozent sinken. Die Aufschläge Chinas auf die meisten US-Einfuhren werden von 125 Prozent auf 10 Prozent reduziert. Die Regelung tritt am 14. Mai in Kraft und gilt zunächst für 90 Tage.
Kurse im Plus
China kündigte zudem an, "nicht-tarifäre Gegenmaßnahmen auszusetzen oder aufzuheben". Damit dürften vor allem die Exportkontrollen auf Seltene Erden und Komponenten für Elektromotoren gemeint sein. Davon waren auch europäische Unternehmen betroffen.
Die Börsen reagierten mit Erleichterung auf die Nachricht. Bereits in den vergangenen Wochen hatte die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskrieg die Kurse wieder in die Höhe getrieben. Der wichtige Index S&P 500, der die Aktien von 500 führenden börsennotierten US-Unternehmen umfasst, hat mittlerweile fast alle Verluste seit Anfang des Jahres wettgemacht.
US-Präsident Donald Trump sprach von einem "kompletten Neustart" der Beziehungen zu China. Die Volksrepublik werde sich "für amerikanische Unternehmen öffnen", so Trump. Allerdings werden die USA weiterhin Zölle auf Autos, Aluminium und Pharmazeutika aus China erheben.
Besonders Aktien aus der Logistikbranche und Tech-Konzerne mit wichtigem Chinageschäft gewannen am gestrigen Montag. Darunter auch Unternehmen, über die ECOreporter regelmäßig berichtet:
- A.P. Moller-Maersk +9,4 %
- DHL Group +2,2 %
- Infineon +6,5 %
- TSMC +5,9 %
- Nvidia +5,4 %
- AMD +5,3 %
- Qualcomm +4,8 %
- Intel +3,6 Prozent
Für den Austausch mit China soll künftig zudem US-Finanzminister Scott Bessent zuständig sein. Der Politiker ist ein ehemaliger Hedgefondsmanager und gilt laut Berichten innerhalb der Trump-Regierung als vergleichsweise gemäßigt und nicht als Anhänger einer radikalen Zollpolitik. Auch das kam an den Börsen gut an.
Trump bleibt unberechenbar
Andere Marktbeobachter warnen allerdings vor zu viel Euphorie. Noch gibt es weiterhin keine unterschriebene Vereinbarung mit China. Und Trump bleibt unberechenbar, auch was seine Handelspolitik eingeht. Ein typisches Beispiel für das Verhalten des US-Präsidenten ist das jüngste Kapitel im Ukraine-Krieg: Noch am Wochenende stellten die USA gemeinsam mit der EU an Russland ein Ultimatum für eine Waffenruhe.
Nachdem Russland diese ablehnte, kündigte die EU Sanktionen an. Trump beschimpfte über seinen Kurznachrichtendienst Truth Social stattdessen plötzlich wieder die Ukraine. Diese müsse auf Russland zugehen. Genauso ist denkbar, dass der US-Präsident über die Köpfe seiner Minister hinweg morgen eine neue Eskalation im Handelskrieg verkündet.
Anlegerinnen und Anleger sollten daher vorsichtig bleiben. Investieren Sie weiter breit über viele Länder und nachhaltige Branchen verteilt. Und achten Sie darauf, dass Sie mit genügend Kapital in sicheren Geldanlagen wie beispielsweise Festgeld investiert sind, um sich mit Ihrem Investment-Mix wohlzufühlen. Wie wichtig das richtige Risiko-Chance-Gleichgewicht psychologisch ist, erfahren Sie hier.
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