Altersvorsorge mit Indexpolicen? Für "Finanztest" keine gute Idee. / Foto: Pixabay

  Anleihen / AIF

Verbraucherschützer raten von Indexpolicen ab

Versicherer wie Allianz, Ergo oder Volkswohl Bund bewerben ihre Indexpolicen als sichere Rentenprodukte mit attraktiven Renditechancen. Die Zeitschrift „Finanztest“ (Stiftung Warentest) hält wenig von diesen Produkten.

Indexpolicen sind private Rentenversicherungen, mit denen Anlegerinnen und Anleger an der Wertentwicklung eines Aktienindex teilhaben sollen, allerdings ohne das Risiko, bei sinkenden Kursen Geld zu verlieren.

Klingt zu schön, um wahr zu sein – und ist es offenbar auch. Denn „Finanztest“ hat genauer hingesehen und festgestellt: Indexpolicen sind meist teuer, intransparent und geben keineswegs die kompletten Zuwächse eines Index an die Kundinnen und Kunden weiter. Entweder sind die Renditen gedeckelt, beispielsweise auf 28 Prozent der Indexsteigerung, oder sie bemessen sich an der monatlichen Renditeentwicklung, wobei Verlustphasen voll in die Renditeberechnung einfließen, gute Monate hingegen nur zum Teil. So kann es vorkommen, dass Anlegerinnen und Anleger keinerlei Gewinn machen, obwohl der Aktienmarkt gut läuft.

Ein großer Teil der Indexrenditen löst sich in Wohlgefallen auf

Als Beispiel nennt „Finanztest“ eine Police der Nürnberger Versicherung, die von Ende April 2023 bis Ende April 2024 eine Rendite von minus 0,7 Prozent erzielte (hochgesetzt auf 0,0 Prozent, weil Indexpolicen ja vor Verlusten schützen müssen). Der Vergleichsindex DAX stieg im gleichen Zeitraum um 12,5 Prozent. Bei den elf von „Finanztest“ untersuchten Policen lag der Kundenzins 2022 zwischen 1,0 und 3,4 Prozent, im Mittel bei 2,3 Prozent.

Bei Indexpolicen fallen zudem Jahreskosten für das Versicherungsgerüst von meist um die 1,0 Prozent an. Und die Berechnung der Renditen ist für Laien kaum verständlich. Die Ergebnisse sind nach Einschätzung der „Finanztest“-Experten „bei einigen Varianten so schwer zu durchschauen, dass es wie Zufall wirkt“. Klares Fazit der Verbraucherschützer: „Finger weg von Indexpolicen!“

Auch ECOreporter schätzt Indexpolicen nicht als attraktiv ein und rät bei der privaten Altersvorsorge eher zu Fonds, ETFs und Festgeld. Lesen Sie dazu unsere Überblicke:

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