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Vestas ist nicht mehr Windweltmeister – was heißt das für die Aktie?

Nach vier Jahren an der Spitze ist der dänische Konzern Vestas nicht mehr der größte Windradbauer der Welt. Allerdings haben die Geschäftskonzepte der neuen Branchenführer Schwächen.

Vestas installierte im letzten Jahr nach Berechnungen der Research-Agentur BloombergNEF Windkraftanlagen mit einer Leistungskapazität von 12,4 Gigawatt (GW). Etwas mehr schafften der US-Konzern General Electric (13,5 GW) und das chinesische Unternehmen Goldwind (13,1 GW). Hinter Vestas rangierte auf Platz vier der chinesische Anlagenbauer Envision (10,4 GW).

Die vier Unternehmen deckten im letzten Jahr mehr als 50 Prozent des Gesamtmarktes von knapp 97 GW ab. Auf Rang fünf folgte der Offshore-Wind-Spezialist Siemens Gamesa (7,7 GW).

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Im Vergleich zum Vorjahr stieg die weltweit installierte Windkraftkapazität 2020 laut Bloomberg um 59 Prozent. 93 Prozent der neuen Anlagen wurden an Land errichtet, die Offshore-Kapazität sank um 13 Prozent auf 6,5 GW. Die meisten Windräder wurden in China (knapp 58 GW) und den USA (16,5 GW) errichtet. In Europa waren es Bloomberg zufolge 12,6 GW.

General Electric und Goldwind zogen vor allem deshalb an Vestas vorbei, weil sie sich auf ihre boomenden Heimatmärkte konzentrierten. General Electric baute im letzten Jahr 70 Prozent seiner Windkraftanlagen für den US-Markt, Goldwind war fast ausschließlich in China aktiv.

„Diese Strategie wird in diesem Jahr möglicherweise nicht mehr so erfolgreich sein, weil staatliche Subventionsprogramme auslaufen“, sagt Isabelle Edwards, die Hauptautorin der Bloomberg-Studie. „Bei Vestas sind die Marktrisiken geringer, das Unternehmen installiert seine Turbinen in 34 Ländern.“

Die Vestas-Aktie kostet aktuell im Xetra-Handel 158,20 Euro (Stand 15.3.2021, 9:26 Uhr). Nach deutlichen Verlusten seit Mitte Februar hat die Aktie in der letzten Woche 13 Prozent an Wert gewonnen. Auf Sicht von drei Monaten ist die Aktie noch 5 Prozent im Minus, im Jahresvergleich liegt sie 105 Prozent im Plus.

ECOreporter schätzt die Aussichten von Vestas weiter positiv ein. In der letzten Woche hatte die Redaktion die Aktie hier bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 31 empfohlen. Mittlerweile liegt das KGV bei 36. Interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten auf Kursrücksetzer warten oder einen sehr langen Investitionshorizont mitbringen.

Lesen Sie auch: Die besten Windaktien – wo sich jetzt der Einstieg lohnt.

Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Vestas Wind Systems A/S:  

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