Nordex-Windräder in Brasilien. / Foto: Unternehmen

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Windaktien: Weltweit mehr Windräder – welche Aktie profitiert?

Der Weltmarkt für Windkraftanlagen floriert. Dennoch hat es bei Windaktien auch Kurskorrekturen gegeben. Sind das Einstiegsgelegenheiten? Erfahren Sie mehr in unserem Windaktien-Überblick.

Aktien von Windanlagenbauern wie Vestas, Siemens Gamesa und Nordex unterlagen Kurskorrekturen, Windstromerzeuger und -projektierer blieben eher stabil. Welche Aktie bietet noch Chancen?

Vestas: Hohes Auftragsvolumen – aber auch hohe Bewertung

Die Auftragslage bei Vestas ist nach wie vor gut. Für das Auftaktquartal des Jahres meldete das Unternehmen zuletzt Aufträge für Anlagen mit einer summierten Kapazität von 3 Gigawatt.

Das Vestas-Management erwartet für 2019 einen Umsatz von 10,75 bis 12,25 Milliarden Euro. Laut Analysten-Schätzungen soll der Umsatz 2020 um 4 Prozent und der Gewinn um mehr als 15 Prozent anwachsen. Die Analysten gehen für 2019 im Schnitt von einem Gewinn von ungefähr 790 Millionen Euro aus.

Aktuell steht die Vestas-Aktie an der Börse Xetra bei 72,50 Euro (14.5., 8:30 Uhr) und notiert damit 14 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch. In den letzten sechs Monaten hat die Vestas-Aktie ein Kursplus von 15,4 Prozent erzielt.

Die Aktie hat beim aktuellen Kurs ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2019 von um die 19, wenn man den erwarteten Gewinn für das laufende Jahr zugrunde legt. Angesichts der relativ hohen Bewertung und wieder abflauender Börsenkurse sollten Neueinsteiger die Aktie von der Seitenlinie beobachten. Investierte Anleger sollten dabeibleiben. ECOreporter bleibt bei der Einschätzung: Die Aktie ist gut, aber nicht mehr günstig. 

Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

Siemens Gamesa: Gute Aussichten, moderate Bewertung

Das deutsch-spanische Windkraftunternehmen Siemens Gamesa konnte seinen Umsatz im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2018/19 um 6 Prozent zum Vorjahr steigern. Der Nettogewinn war in der ersten Jahreshälfte 2018/19 fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Wie in der Windkraftbranche üblich, rechnet Siemens Gamesa in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit einem besseren Geschäft. Etwas mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz sollen am Ende des Jahres in den Büchern stehen bei einem geschätzten Gewinn von 267 Millionen Euro. In den kommenden Jahren rechnen Experten mit weiteren Steigerungen beim Umsatz und Gewinn.

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Die Siemens Gamesa-Aktie steht im Handel an der Börse Frankfurt aktuell bei 14,30 Euro (14.5., 8:30 Uhr). Mit einem KGV von 19 ist die Aktie angesichts der Wachstumserwartungen fair, aber nicht wirklich günstig bewertet. Investierte Anleger sollten dabeibleiben. Neueinsteiger können mit kleinen Positionen einsteigen.

Nordex: Aktie bewegt sich wieder abwärts

Dank zahlreicher neuer Aufträge griffen Anleger bei der Nordex-Aktie Anfang des Jahres beherzt zu. Die Aktie kletterte Anfang März auf ihr Zwei-Jahres-Hoch. In den vergangenen Wochen zeichnete sich eine Kurs-Konsolidierung ab. Die nächsten Quartalszahlen will der Windkraftspezialist am 14. Mai veröffentlichen.

Wie ECOreporter im letzten Windaktien-Überblick bereits erwartet hat, ist die große Rallye der Nordex-Aktie vorbei. Seit dem letzten ECOreporter-Windaktien-Überblick hat die Nordex-Aktie mehr als 10 Prozent im Kurs eingebüßt. Sie steht derzeit an der Börse Stuttgart bei 12,80 Euro (14.5., 8:30 Uhr). Die Hamburger meldeten zwar zuletzt einen Auftrag in der Ukraine - der Aktie fehlen aber derzeit die Impulse. Investierte Anleger sollten ihre Anteile halten. Neueinsteiger sollten noch ein wenig abwarten und die Aktie beobachten.

Senvion: Situation verbessert sich – Aktie bleibt ein heißes Eisen

Vom insolventen Windradbauer Senvion kamen zuletzt erfreuliche Meldungen: Zwei italienische Kunden hatten Servicevereinbarungen mit einer Gesamtkapazität von 107,8 MW bei dem Unternehmen verlängert. Trotz der guten Nachrichten und des vergleichsweise hohen Auftragsvolumens ist die Senvion-Aktie derzeit ein riskantes Investment.

Sie notiert an der Börse Xetra aktuell bei 0,78 Euro (8.5., 16:10 Uhr) und damit 50 Prozent unter dem Kurs von Anfang April, als das Unternehmen bekannt gab, sich die Mittel für den Fortgang des Geschäftsbetriebs gesichert zu haben. ECOreporter bleibt bei der Einschätzung: Anleger sollten die Aktie aus der Distanz beobachten.

Orsted: Viele Projekte in der Pipeline

Der dänische Energiekonzern Ørsted meldete für das Auftaktquartal des Jahres rückläufige Umsätze und Gewinne (ECOreporter berichtete hier). Sie verdankten sich jedoch Einmaleffekten und sprechen nicht gegen die zukünftigen Aussichten des dänischen Versorgers.

An der Börse Stuttgart steht die Ørsted-Aktie derzeit bei 69,48 Euro (14.5., 8:30 Uhr) – leicht unter ihrem Allzeithoch. Mit einem erwarteten KGV für 2019 von 31 ist die Aktie hoch bewertet. Die Wachstumsaussichten sind allerdings auch sehr gut.

Aufgrund der zahlreichen Windpark-Projekte, die sich bei den Dänen in der Pipeline befinden, ist die Ørsted-Aktie was für Anleger mit einem langen Atem. Selbst auf dem derzeitigen Kursniveau macht ein Einstieg Sinn. Kurskorrekturen sind Einstiegsgelegenheiten.

Energiekontor: Umsatz und Gewinn gehen zurück

Der Bremer Projektierer und Betreiber von Wind- und Solarparks Energiekontor hatte 2018 mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang zu kämpfen. Für das Geschäftsjahr 2019 geht das Unternehmen von einer moderaten Gewinnsteigerung gegenüber 2018 aus. Ab 2020 rechnet Energiekontor mit deutlichen Verbesserungen beim Gewinn wie in den Jahren 2011 bis 2016.

Die Energiekontor-Aktie notiert aktuell bei 15,50 Euro (14.5., 8:30 Uhr). In den letzten sechs Monaten hat die Aktie um 12 Prozent im Kurs zugelegt, auf Sicht von zwölf Monaten ist sie 1,64 Prozent im Plus. Die Analysehäuser First Berlin und Metzler Capital Markets haben im März Kursziele von 23,00 bzw. 22,20 Euro für die Energiekontor-Aktie ausgegeben. Anleger können bei Energiekontor Positionen aufbauen – vor allem als längerfristiges Investment.

Energiekontor ist wie Vestas eine ECOreporter-Favoriten-Aktie. Ein Porträt von Energiekontor finden Sie hier.

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