Für einige bezuschlagte Windkraftprojekte sind Windräder von Nordex vorgesehen. / Foto: Nordex

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2 Gigawatt bei Windenergie-Ausschreibung - Energiekontor mit Zuschlägen

Die Ausschreibung der Bundesnetzagentur für Windenergieanlagen an Land zum November-Gebotstermin war nur leicht unterzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 2.087 Megawatt (MW) wurden 167 Gebote mit insgesamt 1.981 MW eingereicht.

Energiekontor setzt auf gleich vier Windkraftanlagen-Hersteller für drei bezuschlagte Windparks. Eine Unternehmensgruppe, die selbst Windkraftanlagen baut, wählt für ein Projekt einen anderen Anlagenhersteller. Ein Zuschlag ging an ein Windkraftprojekt, das schon 2016 genehmigt werden sollte. Mehrere weitere Unternehmen, in die Anlegerinnen und Anleger investieren können, erhielten Zuschläge. Details dazu erfahren Sie unten im Premium-Teil.

Zuschlagsvolumen in 2023 deutlich gestiegen

Bei den Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land wurde in diesem Jahr mit 6.377 MW nahezu die doppelte Menge wie 2022 (3.225 MW) bezuschlagt. „Dass die Zuschlagsmenge im Jahr 2023 doppelt so hoch ist wie letztes Jahr, stimmt mich hoffnungsvoll. Für die Ausbauziele muss sich der Trend einer deutlichen Steigerung verstetigen“, sagt dazu Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur.

Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote liegen in der Bandbreite zwischen 5,88 Cent/kWh und dem zulässigen Höchstwert von 7,35 Cent/kWh. Mit 7,31 Cent/kWh liegt der durchschnittliche, mengengewichtete Gebotswert knapp unter dem Höchstwert und sehr nahe am Mittelwert der vorherigen Ausschreibungsrunde von 7,32 Cent/kWh.

Norddeutschland wieder vorne

Ähnlichkeiten zu der vorangegangenen Ausschreibungsrunde bestehen nach Angaben der Bundesnetzagentur auch bei der regionalen Verteilung der Zuschlagsmengen. So entfielen die größten Zuschlagsmengen wieder auf Gebote für Standorte in Schleswig-Holstein (416 MW, 42 Zuschläge), Niedersachsen (312 MW, 25 Zuschläge), Nordrhein-Westfalen (309 MW, 31 Zuschläge), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (222 MW, 16 Zuschläge).

Zahlreiche Zuschläge für Emittenten von Aktien und Anleihen

Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Energiekontor AG hat gemäß der Zuschlägeliste der Bundesnetzagentur für drei Windparkprojekte Zuschläge erhalten. In der Gemeinde Würselen im Landkreis Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen sollen laut Markstammdatenregister drei Vestas-Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 6,0 MW errichtet werden.

Der Windpark in Oederquart im Landkreis Stade in Niedersachen soll aus sechs Windenergieanlagen zweier Hersteller mit einer Gesamtleistung von 34,98 MW bestehen: Drei Anlagen mit jeweils 6,1 MW kommen laut Marktstammdatenregister von der GE Renewable Germany GmbH, die anderen drei Anlagen mit jeweils 5,56 MW von der Enercon GmbH.

Im Windpark der Gemeinde Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis (Nordrhein-Westfalen) sollen sich sechs Nordex-Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 3,6 MW und einer Gesamtleistung von 21,6 MW drehen. Insgesamt umfassen die drei Zuschläge für die Energiekontor AG rund 74,6 MW.

Eine aktuelle Einschätzung zur Energiekontor-Aktien finden Sie hier.

Derzeit bietet die Energiekontor AG auch eine Anleihe an, die ECOreporter hier analysiert hat.

Energiequelle und Enertrag mit Zuschlägen

Die Energiequelle GmbH hat Zuschläge für drei Windparkprojekte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Brandenburg erhalten. Die drei Projekte umfassen insgesamt zwölf Windkraftanlagen der Hersteller Enercon und Nordex mit einer Nennleistung von zusammen 57,9 MW. Die Energiequelle GmbH hat vor wenigen Wochen eine Anleihe angeboten, über die ECOreporter hier berichtet hat.

Die Enertrag Windfeld Uckermark X GmbH & Co. KG hat einen Zuschlag für zwei Windkraftanlagen in Friedland im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte erhalten. Die laut Marktstammdatenregister vorgesehenen Anlagen des Herstellers GE Renewable Germany GmbH haben eine Nennleistung von jeweils 6,0 MW. Kommanditistin der Enertrag Windfeld Uckermark X GmbH & Co. KG ist die Enertrag SE. Wichtige Informationen über das Geschäftsjahr 2022/2023 und den Ausblick der Enertrag SE erhalten Sie hier.

Auch eno energy setzt auf Nordex-Anlagen

Die eno energy GmbH hat Zuschläge für zwei Windkraftprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und für ein Windparkprojekt in Thüringen erhalten. Die insgesamt zehn Anlagen haben eine Nennleistung von zusammen 50,5 MW.  Bei zwei der drei Projekte setzt die eno energy GmbH laut Marktstammdatenregister auf Windkraftanlagen (5,6 MW), die ihre Tochtergesellschaft eno energy systems GmbH herstellt. Beim dritten Projekt sollen dagegen fünf Nordex-Anlagen mit je 4,5 MW zum Einsatz kommen.

Längerer Anlauf für den Windpark Länge von solarcomplex

Die Betreibergesellschaft solarcomplex GmbH & Co. KG Windpark Länge erhielt den Zuschlag für ein Windparkprojekt im Schwarzwald-Baar-Kreis in Baden-Württemberg. Dort sollen sich sechs Nordex-Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von jeweils 5,7 Megawatt drehen.

Genehmigt wurde das Projekt im Februar 2023. Ursprünglich war die Erteilung einer Bau- und Betriebsgenehmigung für den Windpark Länge schon für Oktober 2016 erwartet worden – sie kam dann knapp zwei Jahre später. ECOreporter berichtet mehrfach, so auch im März 2020: „Die solarcomplex AG hat das Windenergieprojekt Länge entwickelt, das aus sieben Anlagen bestehen soll. Die Baugenehmigung wurde erteilt, nach Klagen verhängte aber im Frühjahr 2019 das zuständige Gericht einen Baustopp. Im Dezember 2019 bestätigte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim den Baustopp. Grund: Das von den Behörden vorgegebene Genehmigungsverfahren war rechtswidrig. Nach Einschätzung von solarcomplex kann sich das Projekt damit um mehrere Jahre verzögern. Die solarcomplex AG hält laut Prospekt 25 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft des Windparks Länge.“

Die solarcomplex AG hat Umsatz und Gewinn in den letzten Geschäftsjahren deutlich gesteigert. ECOreporter berichtete zuletzt hier.

UKA-Gruppe und Verbund mit Zuschlägen

Mehrere Zuschläge für zusammen rund 100 MW erhielten Projektgesellschaften, die der UKA-Gruppe zuzuordnen sind. Der Wind- und Solarparkentwickler UKA (Umweltgerechte Kraftanlagen) meldete am 29. November, dass er mit Nordex seinen bestehenden Rahmenvertrag verlängert hat. Mit dem mittelfristig angelegten Rahmenvertrag strebe UKA an, bis zu 1.000 MW bis Ende 2025 verbindlich zu bestellen. Die Windenergieanlagen sind für verschiedene deutsche UKA-Projekte vorgesehen. Nach Angaben des Unternehmens liegen bereits 67 Genehmigungen vor, für die Nordex-Anlagen vorgesehen sind.

Die Verbund Green Power Deutschland GmbH erhielt den Zuschlag für eine Windkraftanlage mit einer Nennleistung von 6,8 MW in der Gemeinde Haltern am See in Nordrhein-Westfalen. Das Unternehmen gehört zum Konzern des ECOreporter-Aktien-Favoriten Verbund AG. Eine aktuelle Einschätzung der Aktie lesen Sie hier.

Die nächste deutsche Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land findet am 1. Februar 2024 statt.

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