Energiekontor baut, verkauft und betreibt Wind- und Solarparks. Auf fünf Jahre ist die Aktie mehr als 350 Prozent im Plus. / Foto: Energiekontor

  Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten

Energiekontor rechnet mit Projektverzögerungen in Großbritannien

Der Bremer Erneuerbare-Energien-Konzern Energiekontor geht davon aus, mehrere Windparkprojekte später als erhofft verkaufen zu können. An seinen Jahreszielen für 2024 hält der ECOreporter-Aktien-Favorit aber weiter fest.

Energiekontor kalkuliert für das laufende Geschäftsjahr nach wie vor mit einem Vorsteuergewinn von 30 bis 70 Millionen Euro. 2023 betrug der Vorsteuergewinn 95,5 Millionen Euro, enthielt aber Überschüsse aus Projektverkäufen, die eigentlich erst für 2024 geplant waren.

Für die Energiewende braucht es einen schnelleren Ausbau der Stromnetze

In diesem Jahr dürften sich hingegen einige Vorhaben so sehr verzögern, dass sie erst ab 2025 zum Konzerngewinn beitragen können. Ein Problem sind laut Energiekontor vor allem Probleme beim überregionalen Ausbau der Stromnetze in Großbritannien, aber auch lange Lieferzeiten für Windräder, Umspannwerke und Transformatoren. Alleine die Verzögerungen in Großbritannien könnten Unternehmensangaben zufolge zu einer Ergebnisverschiebung von 60 bis 80 Millionen Euro von 2024 nach 2025 führen.

Im ersten Quartal 2024 hat der Konzern zwei Windparks mit einer Gesamtleistung von rund 29 Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Ende März befanden sich fünf schottische Windparks und zwei deutsche Solarparks mit einer Gesamtleistung von rund 287 MW im Bau oder hatten die Baureife erlangt. Zu dem Zeitpunkt lagen außerdem 28 Baugenehmigungen für insgesamt rund 863 MW vor, darunter zwei französische Solarprojekte.

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Stand 31. März betreibt Energiekontor in Deutschland, Großbritannien und Portugal 38 Wind- und Solarparks mit zusammen 384 MW im Eigenbestand. Finanzzahlen teilt der Konzern nach dem ersten Quartal eines Geschäftsjahres traditionell nicht mit.

Die Energiekontor-Aktie kostet aktuell im Tradegate-Handel 71,30 Euro und ist damit 2 Prozent im Plus zum Vortag (Stand 14.5.2024, 10:29 Uhr). Nach zuvor starken Zugewinnen schwankt der Kurs seit 2021 auf hohem Niveau: Im Jahresvergleich hat er 5 Prozent abgegeben, auf fünf Jahre gesehen notiert er 354 Prozent im Plus. Seit Mitte April geht es fast durchgehend aufwärts, im Monatsvergleich ist die Aktie 9,4 Prozent im Plus.

Das Ziel: 120 Millionen Euro Gewinn vor Steuern

ECOreporter sieht einen zwischenzeitlichen Ergebnisrückgang in diesem Jahr nicht als Problem. Die langfristigen Aussichten von Energiekontor sind intakt, solange sich Einnahmen nur verschieben und nicht ausfallen. Zudem sorgen die Grünstromanlagen im eigenen Bestand für verlässliche Umsätze. Bis 2028 will das Unternehmen einen Vorsteuerjahresgewinn von 120 Millionen Euro erzielen.

Für die Redaktion bleibt die Energiekontor-Aktie ein interessantes Langfrist-Investment. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 24 für 2024 und 14 für 2025 ist sie moderat bewertet.

Energiekontor ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier

Die Energiekontor-Unternehmensanleihe 2023 hat ECOreporter hier analysiert.

Einen Überblick über die Windkraftbranche erhalten Sie mit dem ECOreporter-Dossier Die besten Windaktien – wo bietet sich ein Kauf an?.

Energiekontor AG: ISIN DE0005313506 / WKN 531350

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