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Grüner Wasserstoff: Essity produziert erstmals Papier ohne CO2-Emissionen
Die Herstellung von Papier ist energieintensiv, bislang wird dafür vor allem Erdgas verwendet. Der schwedische Hygienekonzern Essity hat nun eigenen Angaben zufolge als weltweit erstes Unternehmen Papier mit grünem Wasserstoff produziert.
In einem Pilotprojekt an der größten Papiermaschine des Konzerns in Mainz-Kostheim stellte Essity im besonders aufwendigen Papiertrocknungsprozess, der Temperaturen von um die 600 Grad Celsius erfordert, kurzzeitig von Erdgas auf grünen Wasserstoff um. „Ein echter Durchbruch“, sagt Thorsten Becherer, der Leiter des Mainzer Werks. Man habe bewiesen, dass auch bei energieintensiven Unternehmen eine klimaneutrale Produktion möglich sei. Essity hat bislang 4 Millionen Euro in das Pilotprojekt investiert.
Dauerhaft einsetzbar ist die Technik aber noch nicht: „De facto könnten wir ab heute schon permanent CO2-frei Papier produzieren, allerdings müsste dann alle zwei bis drei Stunden ein Transporter mit Wasserstoff kommen“, erläutert Becherer. So viel verfügbaren grünen Wasserstoff gibt es bislang nicht ansatzweise. Essity will nun gemeinsam mit den Stadtwerken Mainz die regionale Wasserstoff-Infrastruktur weiter ausbauen.
Essity ist Weltmarktführer bei Toilettenpapier und Küchenrollen, zu seinen bekanntesten Marken zählen Tempo, Zewa, Leukoplast und Tena. Der Konzern hatte 2022 einen Rekordumsatz erzielt. Wegen erheblich gestiegener Kosten, unter anderem für Energie, ging der Nettogewinn aber um 38 Prozent zurück (ECOreporter berichtete hier).
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Essity gilt als einer der nachhaltigsten Hygienekonzerne. Das Unternehmen steht als eine von nur 25 Firmen weltweit auf der A-Liste der renommierten Umweltorganisation Carbon Disclosure Project (CDP) in der Kategorie Wälder. Das CDP bescheinigt Essity ein ambitioniertes und transparentes Eintreten für verantwortungsvolle Forstwirtschaft (ECOreporter berichtete hier).
Essity investiert zudem kontinuierlich in Verbesserungen seiner Nachhaltigkeit. Tempo-Taschentücher beispielsweise haben seit Ende 2021 eine neue Zusammensetzung mit besserer CO2-Bilanz, und alle Toilettenpapiere der Marke Zewa enthalten mittlerweile mindestens 10 Prozent Zellstoff aus Stroh. Auch sonst liegt der Fokus bei Essity besonders auf einer umweltfreundlicheren Papierherstellung.
Der Kurs der Essity-Aktie schwankte in den letzten Jahren deutlich. Auf zwölf Monate gesehen ist er knapp 13 Prozent im Plus, auf drei Jahre hat er 11 Prozent verloren. Heute kostet die Aktie im Tradegate-Handel 24,30 Euro (Stand 10.3.2023, 10:48 Uhr). Im Wochenvergleich hat sie 5 Prozent abgegeben, auf Monatssicht liegt sie knapp 2 Prozent im Plus.
Trotz der aktuellen Kostenprobleme: Essity ist solide aufgestellt und hat als Branchenführer weiterhin gute Perspektiven. Beim Absatz gibt es keine Probleme, Verbraucherinnen und Verbraucher greifen auch in der Krise und bei einem verteuerten Sortiment zu. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2023 von 18 ist die Aktie noch vertretbar bewertet. Die erwartete Dividendenrendite liegt bei guten 2,7 Prozent. Ein Investment für Anlegerinnen und Anleger mit langem Atem, die keine Probleme mit unruhigen Kursverläufen haben.
Essity ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie nachhaltige Mittelklasse. Ein Porträt des Unternehmens finden Sie hier.
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Essity AB B: