Meyer Burger hat sich vom Maschinenbauer zum Hersteller von Solarmodulen gewandelt. Der Aktienkurs ist in den letzten zwölf Monaten stark gestiegen. / Foto: Meyer Burger

  Nachhaltige Aktien

Solarmodulhersteller Meyer Burger schreibt weiterhin rote Zahlen

Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger hat im Juli seine ersten Solarmodule ausgeliefert. Die Neuausrichtung des Maschinenbauunternehmens verursacht weiterhin hohe Kosten, der Konzern sieht sich aber auf einem guten Weg. Wie entwickelt sich die Aktie?

Im ersten Halbjahr 2021 setzte Meyer Burger 18 Millionen Schweizer Franken (CHF, knapp 17 Millionen Euro) um. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 51 Millionen CHF (48 Millionen Euro). Der Nettoverlust blieb in etwa konstant bei 37,2 Millionen CHF (34,8 Millionen Euro). Am 30. Juni lag die Eigenkapitalquote bei 82 Prozent, die Cash-Reserven beliefen sich auf 78 Millionen CHF (73 Millionen Euro).

Nach Jahren ohne wirtschaftlichen Erfolg hatte Meyer Burger 2020 seine Strategie geändert: Statt wie bisher Maschinen zur Produktion von Solarzellen zu entwickeln und an Solarzellenproduzenten zu verkaufen, stellen die Schweizer jetzt selbst Solarzellen und -module her – in Deutschland. Die Fabriken in Freiberg (Sachsen) und Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) haben im Juli ihren Betrieb aufgenommen. Bis Ende 2022 sollen die Produktionskapazitäten für Solarzellen und Solarmodule auf jeweils 1.400 Megawatt erweitert werden.

Die Nachfrage ist bislang hoch

Meyer Burger zufolge sind die kompletten Produktionsmengen der nächsten Monate bereits vorbestellt. Zu den Abnehmern gehören unter anderem die europäischen Unternehmen BayWa r.e. und IBC Solar sowie der US-Großhändler CED Greentech. Allerdings hat Meyer Burger derzeit Probleme, seine Fabriken voll auszulasten, weil es bei einigen Standardkomponenten für Produktionsmaschinen zu Lieferengpässen gekommen ist (ECOreporter berichtete hier).

Die Aktie von Meyer Burger ist heute mit einem Minus von 2,9 Prozent in den Handel an der Heimatbörse Six Swiss gestartet. Am Handelsplatz Lang & Schwarz kostet sie aktuell 0,38 Euro (Stand 20.8.2021, 9:52 Uhr). Im Jahresvergleich liegt die Aktie 156 Prozent im Plus, auf fünf Jahre gesehen hat sie 88 Prozent verloren.

Die Konkurrenz produziert in China

Meyer Burger hat 2020 im neunten Jahr in Folge rote Zahlen geschrieben (ECOreporter berichtete hier). Ob die Neuausrichtung des Unternehmens gelingen wird, ist unklar – der Konkurrenzdruck durch günstige Solarmodule aus China ist hoch. Als sogenannter Pennystock mit einem Kurs im Cent-Bereich ist die Meyer Burger-Aktie zudem anfällig für Spekulationsgeschäfte. Für ECOreporter bleibt sie daher ein sehr riskantes Investment.

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Die Meyer Burger-Aktie ist wie die meisten Schweizer Aktien nach wie vor in EU-Ländern nur eingeschränkt handelbar. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Meyer Burger Technology AG: ISIN CH0108503795 / WKN A0YJZX

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