Intel will offenbar sein Prestige-Projekt in Ohio später als geplant realisieren. / Foto: Unternehmen

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Verschiebt Intel Milliarden-Projekt in Ohio?

Der US-Chipkonzern Intel verschiebt den Zeitplan für sein geplantes Werk im US-Bundesstaat Ohio nach hinten. Damit würde der ECOreporter-Aktien-Favorit auf Verzögerungen bei der Auszahlung von Fördergeldern reagieren. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

Das Projekt hat ein Volumen von 20 Milliarden US-Dollar, die Chip-Fabrik könnte nach Angaben von Intel die größte der Welt werden. Nun soll die Anlage laut "Wall Street Journal" aber erst Ende 2026 fertig werden. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Fertigung im kommenden Jahr beginnt.

Subventionen fließen stockend

Ein Grund sei, dass Fördergelder der US-Regierung zur Stärkung der heimischen Industrie nur langsam ausgezahlt werden, wie das Wirtschaftsmagazin berichtet. Ein weiterer Faktor dürfte die Flaute am Chip-Markt sein. Nach der Boom-Phase während der Corona-Pandemie halten sich Kunden aktuell am PC-Markt und bei Elektronik generell zurück. Zudem sind die Chiplager voll.

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Intel lehnte es auf Anfrage des "Wall Street Journal" ab, sich zum genauen Zeitplan des Fabrikbaus zu äußern, sagte aber, dass man weiterhin an dem Projekt festhalte. Es gehe voran, und man habe bedeutende Fortschritte gemacht, so Intel.

Die USA werden dem Nachrichtendienst Bloomberg zufolge bis Ende März umfangreiche Zuschüsse für die Chip-Industrie ankündigen und damit den Weg für Milliarden von Dollar für Halbleiterhersteller ebnen. Intel hatte in der Vergangenheit erklärt, dass die Höhe der Zuschüsse und die damit verbundenen Bedingungen bestimmen werden, wie schnell es mit den Bauprojekten vorangeht.

An der Börse kamen die Nachrichten nicht gut an, im Tradegate-Handel ist die Intel-Aktie aktuell 2,1 Prozent im Minus zum Vortag und kostet 39,02 Euro (Stand: 2.2.2024, 9:31 Uhr). Auf Monatssicht notiert die Aktie 7,4 Prozent im Minus, im Jahresvergleich hat sie 41,3 Prozent an Wert gewonnen.

Intel hatte zuletzt mit seiner Prognose für das laufende erste Quartal 2024 enttäuscht. Während sich das Geschäft mit PC-Prozessoren im letzten Quartal 2023 etwas erholte, verlor Intel Marktanteile im Geschäft mit Rechenzentren, weil das Unternehmen keine relevanten Chips zur KI-Unterstützung im Angebot hatte.

Intel ist weiterhin dabei, Milliarden in den Ausbau und die Modernisierung seiner Fertigung zu investieren, und erhält dabei umfangreiche Subventionen in den USA, Europa und Israel. Eine mögliche Verschiebung des Projekts in Ohio zeigt aber, wie wichtig die Fördermittel für die Pläne des Chipriesen sind.

Für ECOreporter ist die Aktie bereits seit längerer Zeit ein Investment mit erhöhtem Risiko. Für 2024 liegt das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie bei viel zu hohen 120. Interessierte Anlegerinnen und Anleger sollten abwarten, wie sich Geschäftsjahr und Kurs entwickeln.

Intel ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Dividendenkönige. Lesen Sie hier unser Unternehmensporträt. Welche Dividendenkönige ECOreporter derzeit empfiehlt, erfahren Sie in unserem großen Überblick. Weitere aussichtsreiche Halbleiter-Aktien finden Sie in unserem Dossier Bei diesen nachhaltigen Chip-Aktien bieten sich Kaufgelegenheiten.

Lesen Sie auch: In Künstliche Intelligenz investieren: die nachhaltigsten KI-Aktien.

Intel Corp.:  ISIN US4581401001 / WKN 855681

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