Linde kann als Weltmarktführer höhere Verkaufspreise durchsetzen und rechnet daher mit weiter steigenden Gewinnen. / Foto: Linde

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Linde erhöht Prognose – wie attraktiv ist die Aktie jetzt?

Linde geht nach einem guten ersten Quartal davon aus, 2022 mehr Gewinn zu erzielen als bislang erwartet – trotz des Rückzugs aus Russland. An der Börse erweist sich der Industriegase-Weltmarktführer weiterhin als stabil.

Linde setzte von Januar bis März 8,2 Milliarden US-Dollar um. Das sind 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn stieg um 13 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn ohne Berücksichtigung von Sondereffekten legte um 18 Prozent auf 2,93 Dollar je Aktie zu. Der reguläre Nettogewinn lag bei 2,30 Dollar je Aktie bzw. insgesamt knapp 1,2 Milliarden Dollar. Linde profitierte im Berichtsquartal eigenen Angaben zufolge von einer hohen Nachfrage nach seinen Produkten und angehobenen Verkaufspreisen.

Für das Gesamtjahr geht Linde jetzt von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 11,65 bis 11,90 Dollar aus. Das wäre ein Plus von 9 bis 11 Prozent zum Vorjahr. Bislang hatte der Konzern mit einem Jahresgewinn von 11,55 bis 11,85 Dollar je Aktie gerechnet.

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Die Kalkulation für 2022 enthält keine Einnahmen aus Russland. Linde will seine Aktivitäten in dem Land weiter herunterfahren und wickelt die von den internationalen Sanktionen betroffenen Anlagenbau-Projekte ab. Ende März hatten diese Projekte Konzernangaben zufolge einen Buchwert von rund 2 Milliarden Dollar. Lebenswichtige medizinische und andere sicherheitskritische Gase möchte Linde in Russland weiterhin liefern. Das russische Gas-Geschäft trug 2021 rund 1 Prozent zum Gasumsatz des Konzerns bei.

Die Linde-Aktie kostet im Tradegate-Handel aktuell 297,40 Euro (Stand 2.5.2022, 9:47 Uhr). Auf Monatssicht liegt sie 0,5 Prozent im Plus, im Jahresvergleich hat sie 24 Prozent zugelegt. Auf drei Jahre gesehen beträgt der Wertzuwachs 87 Prozent.

Linde steht wirtschaftlich hervorragend da. 2021 erhöhte der Konzern dreimal seine Jahresprognose und erzielte ein Rekordergebnis. Das Unternehmen setzt auch verstärkt auf das Zukunftsthema Wasserstoff und kündigte 2021 etwa Projekte mit dem Chip-Hersteller Infineon und in der Nähe der Niagarafälle an. Zudem erforscht Linde den Transport von Wasserstoff innerhalb des bestehenden Erdgas-Netzes. Aus nachhaltiger Sicht kritikwürdig: Trotz deutlich steigender Gewinne und Dividenden sowie milliardenschwerer Aktienrückkaufprogramme entlässt der Konzern regelmäßig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um seine Margen noch weiter zu verbessern.

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2022 von 27 ist die Aktie aufgrund der guten Aussichten von Linde weiterhin nicht zu teuer.

Linde ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Reihe Dividendenkönige. Zum ausführlichen Unternehmensporträt gelangen Sie hier. Mehr zu börsennotierten Wasserstoffunternehmen erfahren Sie in unserem Überblick Von Bloom Energy bis Linde: Das sind die besten Wasserstoff-Aktien.

Lesen Sie auch das ECOreporter-Dossier Nachhaltige Dividendenkönige: Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg jetzt lohnen.

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