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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Nachhaltiges Investieren: Bis zu 39 % Plus mit veganen Aktien
Seit Sommer 2017 verfolgt ECOreporter die Entwicklung einiger ausgewählter veganer Aktien. Welche davon konnten in den letzten drei Monaten im Kurs zulegen – und welche schwächelten?
Was sollte man unter einer veganen Aktie genau verstehen? Viele Unternehmen stellen tierfreie Produkte her – etwa der Technologiekonzern Siemens oder der Windradbauer Vestas. Dennoch würde ein vegan lebender Mensch Aktien dieser Unternehmen nicht als "vegan" bezeichnen.
Das wäre genauso, als wenn man ein Handy als veganes Produkt bewerben würde. Plausibler ist es, Unternehmen als vegane Firmen einzustufen, wenn sie vorrangig Lebensmittel ohne Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs herstellen.
ECOreporter hat hier eine Reihe von Unternehmen vorgestellt, die in dieses Raster fallen. Hundertprozentig vegan sind allerdings die wenigsten von ihnen. Der Bio-Lebensmittel-Großhändler United Natural Foods verkauft beispielsweise auch tierische Produkte in Bio-Qualität, John B. Sanfilippo & Son stellt neben Nüssen Snacks mit Schokolade und anderen Milcherzeugnissen her, und der Bio-Lebensmittelkonzern Wessanen führt auch nicht vegane Marken.
In den letzten drei Monaten haben viele der veganen Unternehmen die teils sehr hohen Kursverluste aus dem Herbst 2018 wieder aufholen können. Der globale Aktienindex MSCI World hat seit Anfang Januar 10 Prozent an Wert gewonnen. Die Hälfte der veganen Unternehmen schaffte ein größeres Plus – die beste Aktie legte fast 39 Prozent zu.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.

Die Aktie des schwedischen Probiotika-Spezialisten BioGaia verzeichnete von Anfang Januar bis Anfang April mit fast 39 Prozent den größten Wertzuwachs. Auf Sicht von drei Jahren liegt die Aktie sogar 93 Prozent im Plus. Eine aktuelle ECOreporter-Analyse des Unternehmens finden Sie hier.
John B. Sanfilippo & Son Inc.: Sprunghafter Gewinnanstieg
Der Nussproduzent John B. Sanfilippo hat seinen Nettogewinn im vierten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 11,3 Millionen US-Dollar gesteigert. Die Umsätze gingen um 2 Prozent auf 253 Millionen US-Dollar zurück.
John B. Sanfilippo hat seine bis Herbst 2018 stark angestiegenen Betriebskosten mittlerweile in den Griff bekommen. Das US-Unternehmen muss allerdings nach wie vor beweisen, dass es in der Lage ist, die in den letzten Jahren erkämpften hohen Marktanteile in den USA zu halten.
Die John B. Sanfilippo-Aktie war in den letzten Jahren großen Wertschwankungen unterworfen. Aktuell ist das KGV mit 25 vergleichsweise hoch. Die Aktie eignet sich in erster Linie für risikofreudige Anleger.
Hain Celestial Group Inc.: Hype oder nachhaltige Erholung?
Nach mehreren Kauf-Empfehlungen durch Analysten ist die Aktie des Bio-Lebensmittel-Herstellers Hain Celestial in den letzten drei Monaten um fast 25 Prozent gestiegen. Doch das US-Unternehmen hat seine Krise noch nicht überwunden. Im vierten Quartal 2018 machte Hain Celestial bei einem Umsatz von 584 Millionen US-Dollar (ein Minus von 5 Prozent zum Vorjahreszeitraum) einen Nettoverlust von 29 Millionen US-Dollar. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 43 Millionen US-Dollar ausgewiesen.
Für 2019 erwartet Hain Celestial einen weiteren Umsatzrückgang um 5 Prozent. Hoffnung macht der geplante Verkauf der Protein-Sparte Hain Pure Protein. Diese hatte alleine im letzten Quartal 2018 einen operativen Verlust von fast 60 Millionen US-Dollar eingefahren.
Royal Wessanen N.V.: Abschied von der Börse?
Der Konkurrenzdruck im europäischen Bio-Lebensmittelsektor hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Immer mehr kleine Anbieter drängen auf den Markt, und große Lebensmittelkonzerne bieten neben herkömmlichen Nahrungsmitteln verstärkt Bio-Produkte an.
Der niederländische Bio-Lebensmittelhändler Wessanen versucht, durch Firmenübernahmen und eine stärkere Konzentration auf bekannte Marken wie Allos, Tartex und Clipper seine Marktposition zu festigen. 2018 konnte das Unternehmen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 629 Millionen Euro steigern. Der Nettogewinn lag unverändert bei 36 Millionen Euro.
Nach hohen Kursverlusten im letzten Jahr hat sich die Wessanen-Aktie in den letzten drei Monaten deutlich erholt. Übernahmepläne der französischen Private-Equity-Gesellschaft PAI haben den Kurs zusätzlich befeuert. ECOreporter empfiehlt Anlegern, die weiteren Entwicklungen bei Wessanen abzuwarten und ihre Aktien vorerst zu halten. Wer nicht in Wessanen investiert ist, sollte die Aktie von der Seitenlinie beobachten.
Wessanen gehört zu den ECOreporter-Favoriten-Aktien in der Kategorie nachhaltige Mittelklasse-Aktien.
United Natural Foods Inc.: Hohe Verluste durch Abschreibungen
Der US-Bio-Lebensmittel-Großhändler United Natural Foods hat nach wie vor mit der Übernahme der Supermarktkette SuperValu zu kämpfen. Im Zusammenhang mit der Akquisition mussten zusätzliche Abschreibungen in Höhe von 371 Millionen US-Dollar vorgenommen werden. Dadurch fiel im letzten abgeschlossenen Geschäftsquartal (November 2018 bis Januar 2019) ein Nettoverlust von 341 Millionen US-Dollar an. Im Vorjahreszeitraum hatte United Natural Foods noch einen Nettogewinn von 50 Millionen US-Dollar verbucht.
Positiv wirkte sich die SuperValu-Übernahme auf den Umsatz aus: Der stieg im betrachteten Quartal von 2,53 auf 6,15 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit einem Quartalsumsatz von 5,99 Milliarden US-Dollar gerechnet. In den letzten drei Monaten hat die Aktie von United Natural Foods um mehr als 10 Prozent zugelegt, auf Sicht von zwölf Monaten liegt sie aber immer noch 66 Prozent im Minus.
Natura SA, Herbalife Inc., AGT Inc.: Kurskorrekturen und ein Börsenabgang
Der US-Diätproduktehersteller Herbalife und der brasilianische Naturkosmetikkonzern Natura, dem unter anderem die Handelskette The Body Shop gehört, stehen wirtschaftlich gut da. Ihr schwächeres Abschneiden im Vergleich zum MSCI World Index in den letzten drei Monaten kann als Kurskorrektur nach den sehr hohen Wertzuwächsen im letzten Jahr gewertet werden. (Mehr dazu können Sie hier lesen.) Beide Unternehmen sind nach wie vor hoch bewertet. Natura hat aktuell ein KGV von 32, das KGV von Herbalife liegt bei 26.
Der kanadische Hülsenfrüchtespezialist AGT Food and Ingredients wird wahrscheinlich in den nächsten Wochen von der Börse genommen. Ein Konsortium um AGT-Geschäftsführer Murad Al-Katib kauft derzeit die noch ausstehenden Aktien des Unternehmens für 18 Kanadische Dollar je Aktie auf.
SunOpta Inc.: Geschäftsführer gefeuert
Das kanadische Bio-Lebensmittelunternehmen SunOpta schreibt nach wie vor rote Zahlen. SunOpta konnte seinen Umsatz im vierten Quartal 2018 um fast 10 Prozent auf 321 Millionen US-Dollar steigern, musste jedoch einen Nettoverlust von 99 Millionen US-Dollar verbuchen.
Firmenzukäufe und Umstrukturierungsmaßnahmen belasten bereits seit längerem das Unternehmensergebnis und ließen den Aktienkurs in den letzten zwölf Monaten um fast 50 Prozent einbrechen. Geschäftsführer David J. Colo hat mittlerweile seinen Posten räumen müssen. Im Februar verkaufte SunOpta seinen Geschäftsbereich Spezialitäten und Bio-Soja/Bio-Mais für 66,5 Millionen US-Dollar an den Konkurrenten Pipeline Foods. Anleger sollten die SunOpta-Aktie von der Seitenlinie beobachten.