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Fünf gute nachhaltige ETFs für Ihre Depot-Basis
Fünf ETFs, die zusammen als eine gute Basis für das nachhaltige Depot in Frage kommen: Hier sind sie. Bei jedem sieht ECOreporter solide Chancen auf eine gute Wertentwicklung – und eine zumindest ordentliche Nachhaltigkeit.
Gerade wenn ETFs auf eine Vielzahl an Aktien setzen, erfordern sie meist deutliche Kompromisse, wenn es um die Nachhaltigkeit geht. ECOreporter hat bisher schon mehr als 120 ETFs ausführlich getestet. Die Redaktion prüft bis in die Tiefen jedes Produktes: Wir schauen uns nicht nur die 10 größten Positionen an oder den Werbeprospekt mit den schönen Worthülsen. Die ECOreporter-Redaktion analysiert jede Aktie eines jeden ETFs im Test auf Nachhaltigkeit. Und die Wahrheit ist: Bei vielen dieser Tests stellt sich heraus, dass es mit der Nachhaltigkeit der Produkte nicht weit her ist.
Insbesondere bei weltweit investierenden ETFs großer Anbieter handelt es sich meist um maximal "hellgrüne" Produkte. Manche betonen beispielsweise ihre Ausschlusskriterien für die Erdölförderung. Doch tatsächlich ausgeschlossen ist dann nur die "kontroverse" Ölförderung etwa in der Arktis oder durch Fracking. Keine Beschränkung gibt es hingegen für "konventionelle" Förderung – und als konventionell gilt auch die höchst umweltgefährdende Tiefseebohrung. So wird am Ende doch in Aktien der großen Ölgesellschaften investiert. Und selbst wo die Förderung ausgeschlossen ist: Öl-Servicegesellschaften und Pipelinebetreiber sind trotzdem häufig vertreten.
Halten Sie ETFs lange!
Aber immerhin, es finden sich oft auch Aktien, die bei der Nachhaltigkeit recht überzeugend sind. Oder zumindest weit über dem Durchschnitt liegen. Letztlich müssen Sie als Anlegende selbst entscheiden: Reicht mir das an Nachhaltigkeit aus? Oder möchte ich vielleicht strenger sein, nehme dafür aber etwas weniger Gewinnchancen in Kauf? Auch dafür gibt es Lösungen, diese finden Sie hier.
Im Premium-Bereich lesen Sie, welche fünf ETFs ECOreporter zusammen für ein aussichtsreiches hellgrünes Basis-Investment hält. Basis-Investment, das heißt: Breit gestreut investieren und dem Aktienmarkt in seiner Wertentwicklung in etwa folgen. Ein Hinweis: Die Kurse sind derzeit hoch, es kann auch mal wieder abwärts gehen. Also nicht alles verfügbare Anlagegeld auf einmal investieren. Wie Sie Käufe sinnvoll staffeln, können Sie hier lesen. Auch gilt: ETFs mit Ausrichtung auf eine spezifische Region wie die USA und Europa sollten Sie geringer gewichten als solche, die weltweit ausgerichtet sind.
Alle ETFs im Überblick haben – mit einer Ausnahme – im ECOreporter-Test mindestens eine Nachhaltigkeitsnote von 3,7 erhalten und sind mindestens drei Jahre am Markt. Bitte beachten Sie dabei: Obwohl die Redaktion allen fünf Produkten in diesem Jahr Wertgewinne zutraut, sollte bei ETFs langfristiger gedacht werden. Grundsätzlich ist eine Haltedauer von mindestens fünf Jahren empfehlenswert, besser länger.
Der folgende Premium-Inhalt ist aufgrund des Artikelalters nun frei verfügbar.
Diese ETFs können sich als Depot-Basis lohnen (sortiert nach der 5-Jahres-Performance)
ETF-Name (Link zum Test des ETFs) | WKN | Wertzuwachs 1 Jahr (%) | Wertzuwachs 3 Jahre (%) | Wertzuwachs 5 Jahre (%) | Note Nachhaltigkeit |
BNP Paribas Easy MSCI World SRI S-Series ETF | A2AL1S | 16,6 | 27,5 | 75,4 | 3,3 |
UBS ETF MSCI USA Socially Responsible | A14YUN | 25,2 | 16,1 | 65,0 | 3,7 |
BNP Easy Low Carbon 100 Europe ETF | A2DPX9 | 9,8 | 24,9 | 45,3 | 3,3 |
Bantleon Invest Global Challenges Indexfonds-Anteilklasse P | A1T756 | 9,4 | 1,7 | 37,2 | 2,3 |
Vanguard ESG Global All Cap ETF | A2QL8U | 24,2 | 23,8 | * | 4,0 |
Daten ohne Gewähr, Stand 10.4.2024; *ETF ist noch keine 5 Jahre am Markt
Zwei Schwergewichte als Fundament
BNP Paribas Easy MSCI World SRI ETF
Der BNP Paribas Easy MSCI World SRI ETF liegt auf fünf Jahre gesehen mehr als 75 Prozent im Plus. Die Jahresgebühren sind mit 0,25 Prozent ETF-typisch günstig, das Portfolio umfasst etwa 350 Aktien.
Der ETF der französischen Großbank BNP Paribas bildet eine der nachhaltigsten Varianten des globalen Leitindex MSCI World ab. Das heißt, er investiert weltweit in Unternehmen aus Industrieländern wie den USA, Japan und Deutschland. Nicht vertreten sind Firmen aus Schwellenländern – nach Einordnung von MSCI gehört dazu neben Ländern wie Indien oder Brasilien auch China. Das liegt unter anderem an dem eingeschränkten Marktzugang für ausländische Firmen.
Ausgeschlossen sind im ETF etwa fossile Energien und Atomkraft. Problematisch sind in der Aktienliste Konzerne wie BlackRock und Coca-Cola, hinzu kommen Unternehmen wie Ball, die einen kleinen Teil ihres Umsatzes als Zulieferer fürs Militär erzielen. Insgesamt finden sich im Bestand aber wenige kontroverse Investments. Mit einer Nachhaltigkeitsnote von 3,3 ist der ETF der grünste MSCI World-ETF, den ECOreporter bislang getestet hat.
Hier geht es zum ECOreporter-Test des BNP Paribas Easy MSCI World SRI ETF.
Vanguard ESG Global All Cap ETF
Dieser ETF des konventionellen US-Finanzdienstleisters Vanguard hat bei der Nachhaltigkeitsnote nur mit "ausreichend" abgeschnitten. Was nicht verwundert, da er in weltweit mehr als 5.800 Aktien investiert.
Trotzdem schafft der ETF es, Kohle- und Atomstrom konsequent auszuschließen und auch nicht in Öl- und Gasförderer sowie in Waffenproduzenten anzulegen. Damit er nicht nur klar der größte ETF, den ECOreporter bislang getestet hat, sondern unter vergleichbaren Produkten mit mehr als 1.000 Aktien auch klar der grünste.
Über drei Jahre betrachtet ist der im März 2021 gestartete ETF knapp 24 Prozent im Plus. Die Jahreskosten: 0,24 Prozent. Ein ETF für Anlegende, die zugunsten eines wirklich breiten Aktienpakets Kompromisse bei der Nachhaltigkeit eingehen wollen.
ECOreporter hat den Vanguard ESG Global All Cap ETF hier gründlich geprüft.
Drei ETFs zur Ergänzung
UBS ETF (LU) MSCI USA Socially Responsible ETF (hedged to EUR)
Ein ETF, der in etwa 120 Unternehmen investiert, alle sind in den USA ansässig. Die großen und mittelgroßen Firmen im Aktienpaket sind recht konventionell, doch immerhin müssen etwa Öl- und Gasförderer sowie Atomkraftwerkbetreiber komplett draußen bleiben. Ölraffination und Pipelinebetrieb sind hingegen erlaubt.
Mit einem Plus von 65 Prozent in den letzten fünf Jahren steht der ETF bei der Wertentwicklung sehr ordentlich da. Der ETF ist zudem "hedged to Euro". Das bedeutet, er ist durch einen fest bestimmten Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar gegen Wechselkursrisiken abgesichert.
Den Test des UBS ETF (LU) MSCI USA Socially Responsible ETF (hedged to EUR) lesen Sie hier.
BNP Easy Low Carbon 100 Europe PAB ETF
102 Aktien europäischer Unternehmen stecken in diesem ETF. Das Kürzel „PAB“ im Namen steht für „Paris Alligned Benchmark“ und bedeutet, dass der ETF gemäß den Pariser Klimazielen investieren will. Dabei sollen 15 Prozent der Aktienliste „ausschließlich aus grünen Unternehmen“ bestehen. Tatsächlich ist das Aktienpaket frei von fossiler Energie und hat hier auch strenge Ausschlusskriterien – es finden sich allerdings Alkohol, Glücksspiel und Fluggesellschaften im Portfolio.
Die Wertentwicklung fällt mit 45 Prozent über fünf Jahre ordentlich aus. Für Anlegerinnen und Anleger, die einen hellgrünen Fokus auf Europa setzen wollen, ist dieser ETF eine gute Option.
Zum detaillierten Test des BNP Easy Low Carbon 100 Europe PAB ETF geht es hier.
Bantleon Global Challenges Indexfonds
Der Bantleon-Indexfonds überzeugte im Test bei der Nachhaltigkeit, die Note von 2,3 ist klar die beste in diesem Überblick. Das gelingt, da der Fonds einen Index mit strengen Kriterien und eigenem Beirat nachbildet: den nachhaltigen Global Challenges Index, der von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG entwickelt wurde. Im Portfolio finden sich etwa der kanadische Zugbetreiber Canadian National Railway, der Schweizer Sanitärkonzern Geberit oder der US-Chipriese Intel.
Wichtig: Der Indexfonds bildet zwar wie ETFs auch einen Index nach, wird aber nicht an allen Finanzplätzen gehandelt, sondern nur an den Börsen Hamburg und Hannover. Anlegerinnen und Anleger müssen zudem höhere Gebühren als bei ETFs akzeptieren, in diesem Fall 1,25 Prozent. Die finanzielle Performance fällt mit einem Plus von 37 Prozent über fünf Jahre solide aus – obwohl der Indexfonds nur 50 Aktien enthält, lässt eine breite Streuung über mehrere Länder und Branchen ihn gut dastehen.
Der Indexfonds wurde ursprünglich vom Fondshaus Warburg Invest angeboten, einer Tochter der Hamburger Privatbank M. M. Warburg. Zum 1. September 2023 hat der Schweizer Vermögensverwalter Bantleon die Warburg Invest AG übernommen. Damit wurde auch der Name des Indexfonds von WI Global Challenges Indexfonds in Bantleon Global Challenges Indexfonds geändert. ECOreporter hat hier berichtet.
Den ausführlichen Test des Bantleon Global Challenges Indexfonds finden Sie hier.