Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Erneuerbare Energie, Aktien-Favoriten

Fridays for Anleger – bei welcher Windkraft-Aktie lohnt sich der Einstieg?

Windenergie: klimaneutral, günstig, weltweit immer mehr gefragt. ECOreporter liefert heute einen Überblick über die besten Aktien aus der Windkraftbranche – und über die Papiere, von denen Sie die Finger lassen sollten. In der "Fridays for Anleger"-Reihe zeigt ECOreporter Ihnen, wie Sie als Anleger mit Ihrem Geld das Klima schützen und Rendite erzielen.

Die Windkraft boomt weltweit, aber nicht alle Unternehmen aus der Windkraftbranche profitieren davon gleichermaßen. Es gibt Aktien von Windanlagenherstellern. Die hier genannten gehören zur Branche Maschinenbau, stammen aus Deutschland, Dänemark und Spanien. Sie fertigen die mittlerweile riesigen Windmühlen: Siemens Gamesa, Vestas, Nordex und andere haben aber derzeit niedrigere Gewinnmargen zu kämpfen, wegen Strafzöllen und höherer Rohstoffpreise.

Anders sieht bei den Unternehmen aus, die Windanlagen nicht produzieren, sondern planen oder betreiben. Also bei Windpark-Projektierern und Windparkbetreibern. Durch den weltweit zunehmenden Windkraftausbau und die steigende Nachfrage nach grünem Strom ist dieses Segment der Windkraftbranche an der Börse weiter im Aufwind. Aber auch bei Aktien von Windanlagenprojektierern und -betreibern gilt: Anleger sollten Risiken nicht ausblenden. Lesen Sie im Folgenden die Einzeldarstellungen zu den Aktien.

Zunächst die Windanlagenhersteller:

Siemens Gamesa: Aktie legt Rückwärtsgang ein

Der deutsch-spanische Windradbauer Siemens Gamesa legte für das Quartal von März bis Ende Juni durchwachsene Zahlen vor. Die Siemens-Tochter steigerte zwar ihren Umsatz, der Nettogewinn belief sich aber nur auf 21 Millionen Euro und halbierte sich damit gegenüber dem Vorjahr. Da konnte auch das Rekord-Auftragsvolumen von mehr als  25 Milliarden Euro die Börse nicht umstimmen. Nach Veröffentlichung der Zahlen am 30. Juni  verlor die Siemens-Gamesa-Aktie 17 Prozent an Wert. ECOreporter berichtete hier.

Aktuell steht die Siemens Gamesa-Aktie bei 13,01 Euro (1.8., 17:30 Uhr). Auf Sicht von zwölf Monaten ist sie nur noch 5,39 Prozent im Plus!

ECOreporter rät Neueinsteigern, abzuwarten, bis die Abwärtstendenz der Aktie stoppt. Langfristig sind die Wachstumsaussichten für den deutsch-spanischen Windkraftkonzern gut.

Vestas: Der Weltmarktführer aus Dänemark

Die Vestas-Aktie hat in den letzten zwölf Monaten 35,6 Prozent im Kurs zugelegt, auf Sicht von fünf Jahren ist die Aktie 123 Prozent im Plus. ECOreporter hat die Aktie des dänischen Windanlagenbauers bereits im vergangenen Jahr hier empfohlen. Seit der Empfehlung ist die Aktie um 34 Prozent im Kurs geklettert.  Auch die Vestas-Aktie gab um mehr als 6 Prozent nach, als Konkurrent Siemens Gamesa am 30. Juli den Gewinneinbruch für das abgelaufene Quartal gemeldet hatte.Den Kursrückgang hat die Aktie in den letzten Tagen wieder wettgemacht.

Die Vestas-Aktie steht an der Börse Xetra bei 75,90 Euro (1.8., 17:30 Uhr). ECOreporter rät Neueinsteigern, die nächsten Quartalszahlen am 15. August abzuwarten. Sollte der dänische Windanlagenbauer wie Konkurrent Siemens Gamesa mit einem Rückgang der Gewinnmarge zu kämpfen haben, dürfte das den Kurs der Aktie belasten. Die Vestas-Aktie ist dennoch ein solides Langfristinvestment.

Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.

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Nordex: deutliche Kursschwankungen

Anfang April kletterte die Nordex-Aktie aufgrund zahlreicher Aufträge auf ihr Zweijahres-Hoch von 15,68 Euro. Die Ernüchterung folgte nach Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen Mitte Mai, die enttäuschend ausfielen (ECOreporter berichtete hier). Seitdem hat die Aktie eine Verschnaufpause eingelegt. Aktuell steht die Nordex-Aktie bei 10,57 Euro (1.8., 17:30 Uhr) und notiert damit mehr als 45 Prozent unter ihrem Zweijahres-Hoch.

Ähnlich wie die Konkurrenten Siemens Gamesa und Vestas hat auch Nordex mit sinkenden Margen zu kämpfen. Zudem fehlen der Nordex-Aktie derzeit die Impulse.

Die nächsten Zahlen will Nordex am 14. August vorstellen. ECOreporter favorisiert als Langfristanlage die Konkurrenten Vestas und Siemens Gamesa – beide Unternehmen sind deutlich größer als Nordex und haben langfristig bessere Wachstumsaussichten.

Senvion: Zerschlagung wahrscheinlich – Aktie sinkt weiter

Der Windanlagenhersteller Senvion hat im April Insolvenz angemeldet. Seitdem sucht das Unternehmen einen Investor, der den Konzern übernehmen und sanieren soll. Auch eine Zerschlagung des Unternehmens ist möglich. Es gäbe nur für Teile des Unternehmens Interessenten, erklärte Senvion-Vorstandschef Yves Rannou Anfang der Woche. Die Verhandlungen mit den potentiellen Käufern seien bereits weit fortgeschritten.

Laut Angaben von Insidern sind namhafte Konkurrenten wie Vestas, Siemens Gamesa, Toshiba und Acciona an einer Übernahme des insolventen Windradbauers interessiert. Aber die geringe Anzahl an lukrativen Wartungsverträge würde die potenziellen Interessenten derzeit abschrecken, heißt es.

Die schlechten Nachrichten drücken auf den Kurs der Senvion-Aktie. Sie notiert an der Börse Xetra aktuell bei 0,44 Euro (1.8., 17:30 Uhr) und damit leicht über ihrem Allzeittief. Aufgrund der brenzligen Situation rät ECOreporter Anlegern, vorerst die Finger von der Aktie zu lassen.

Wie sind die Aussichten der Windstromerzeuger?

Orsted: Hohe Bewertung, gute Aussichten

Die Aktie des dänischen Energiekonzerns liegt auf Jahressicht mit 57 Prozent im Plus. Das Unternehmen entwickelt zahlreiche Windpark-Projekte. Ein ausführliches Porträt finden Sie hier.

An der Börse Stuttgart steht die Ørsted-Aktie aktuell bei 83,46 Euro (1.8., 17:30 Uhr) – sie notiert damit leicht unter ihrem Allzeithoch von 85,14 Euro. Mit einem erwarteten KGV für 2019 von gut 37,5 ist die Aktie hoch bewertet.

Die Aktie eignet sich für Anleger mit langem Atem. Unser Ratschlag: Aufgrund der hohen Bewertung auf die Watchlist setzen. Kurskorrekturen können Einstiegsgelegenheiten sein.

Abo Invest: Aktie im Aufwind

Der Wiesbadener Windparkbetreiber ABO Invest legte für das Geschäftsjahr 2018 solide Zahlen vor (lesen Sie hier mehr). Auf der letzten Hauptversammlung gab es jedoch einige Überraschungen: Entgegen den ursprünglichen Plänen der Unternehmensleitung stimmten die Aktionäre für eine Dividendenausschüttung für 2018 in Höhe von 1 Eurocent pro Aktie. Zudem kam es zu einer Neuzusammensetzung des Aufsichtsrats.

Die ABO Invest-Aktie steht an der Börse Düsseldorf derzeit bei 1,68 Euro (1.8., 17:30 Uhr). Auf Sicht von einem Jahr ist die Aktie 17,36 Prozent im Plus.

ABO Invest ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. ECOreporter hat die Aktie von ABO Invest hier ausführlich analysiert.

Encavis: Erhöhung der Prognose für 2019

Encavis meldete zuletzt den Verkauf von vier deutschen Windparks. Das Unternehmen erhöhte daraufhin die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr (ECOreporter berichtete hier).

Die Encavis-Aktie steht derzeit bei 7,30 Euro (1.8., 17:30 Uhr). Auf Sicht von zwölf Monaten ist die Aktie 17,1 Prozent im Plus.

ECOreporter hat die Encavis-Aktie hier ausführlich analysiert.

Encavis ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte.

Können Windparkprojektierer vom Windkraftboom profitieren?

Energiekontor: 24 Prozent Plus in sechs Monaten

Der Bremer Projektierer und Betreiber von Wind- und Solarparks Energiekontor hatte 2018 mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang zu kämpfen. Und mit 0,40 Euro fiel die Dividende für 2018 um rund 33 Prozent niedriger aus als im Vorjahr.

Für das Geschäftsjahr 2019 geht das Unternehmen von einer moderaten Gewinnsteigerung  zum Vorjahr aus. Ab 2020 rechnet Energiekontor mit deutlichen Verbesserungen beim Gewinn.

Die Energiekontor-Aktie notiert aktuell bei 17,45 Euro (1.8., 17:30 Uhr). In den letzten sechs Monaten ist die Aktie um 24 Prozent gestiegen, auf Sicht von zwölf Monaten ist sie 18 Prozent im Plus. Die Analysehäuser First Berlin und Metzler Capital Markets haben im März Kursziele von 23,00 bzw. 22,20 Euro für die Energiekontor-Aktie ausgegeben.

ECOreporter hatte im Mai bei Energiekontor zum Einstieg geraten. Da stand die Aktie bei 15,50 Euro. Seitdem hat sie 12 Prozent im Kurs zugelegt. Auch beim aktuellen Kurs ist die Aktie noch nicht zu teuer – der Einstieg sollte sich langfristig lohnen.

Energiekontor ist wie Vestas eine ECOreporter-Favoriten-Aktie. Ein Porträt von Energiekontor finden Sie hier.

PNE: Neuausrichtung im Gang

Der Cuxhavener Windparkprojektierer PNE meldete für das erste Quartal des laufenden Jahres gute Zahlen (siehe hier).

PNE möchte sich von einem Projektierer zu einem Anbieter von grüner Energie entwickeln.Die PNE-Aktie steht an der Börse Stuttgart bei 2,87 Euro (31.7., 14:00 Uhr). Auf Jahressicht ist die Aktie des Cuxhavener Unternehmens 14 Prozent im Plus. Analysten rechnen mit stark steigenden Umsätzen und Gewinnen in den kommenden Jahren.

Die PNE-Aktie ist schwankungsanfällig. Beim aktuellen Kurs ist noch deutlich Luft nach oben – vorausgesetzt, der Anlagehorizont ist lang genug.

Eine ausführliche Einschätzung der PNE-Aktie finden Sie hier.

ABO Wind: Prognose gekappt

Anfang Juni hatte ABO Wind durchwachsene Geschäftszahlen für 2018 gemeldet (ECOreporter berichtete hier). Der Wiesbadener Projektentwickler hat seine Prognose für das Geschäftsjahr 2019 gesenkt. Das Unternehmen geht von einem Nettogewinn in Höhe von rund 10 Millionen Euro für das laufende Jahr aus. Zuvor rechnete das Unternehmen damit, den Nettogewinn von 12,7 Millionen Euro aus dem Vorjahr zu übertreffen.

Die ABO Wind-Aktie notiert derzeit an der Börse Hamburg bei 14,00 Euro (1.8., 17:30 Uhr). Auf Sicht von einem Jahr ist die Aktie 2 Prozent im Minus. Langfristig rechnet das Unternehmen damit, die Umsätze und Gewinne weiter zu steigern. Aufgrund der Prognosesenkung sollten Anleger die Aktie vorerst beobachten.

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