Die ECOreporter-Dividendenkönige erzielen seit Jahren solide Gewinne und sind nachhaltiger als die meisten Branchenkonkurrenten. Bei mehreren Aktien bietet sich derzeit ein Einstieg an. / Foto: Pixabay

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Nachhaltige Aktien: Diese Dividendenkönige empfiehlt ECOreporter

Die meisten ECOreporter-Favoriten-Aktien der Kategorie Dividendenkönige sind bislang gut durch die Corona-Krise gekommen. Aber nicht alle. Wir sagen Ihnen, welche Aktien derzeit aussichtsreich sind und wo Sie momentan lieber auf Abstand bleiben sollten.

Die ECOreporter-Dividendenkönige tragen ihren Namen, weil sie seit vielen Jahren Dividenden zahlen und ihre Ausschüttungen regelmäßig erhöhen. Darauf können sich Anleger momentan allerdings nicht mehr verlassen: Denn auch bei einigen ECOreporter-Dividendenkönigen ist wegen der Corona-Krise ungewiss, ob Anleger eine Dividendenzahlung erhalten. Immerhin: Das Pleiterisiko ist bei allen 15 Unternehmen aktuell vergleichsweise gering. ECOreporter hat sich die Verschuldungssituation seiner Dividendenkönige angesehen und keine gravierenden Probleme in der Kapitalstruktur festgestellt (mehr dazu können Sie hier lesen).

Der beste nachhaltige Dividendenkönig schaffte auf Sicht von fünf Jahren ein Kursplus von 104 Prozent. Und die Aktie ist nach wie vor nicht zu teuer. Auch bei anderen Dividendenkönigen kann sich der Einstieg nach Einschätzung von ECOreporter derzeit lohnen.

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So haben sich die Kurse der Dividendenkönige entwickelt (sortiert nach der Fünf-Jahres-Performance):

Bei diesen Aktien kann sich der Einstieg lohnen

Der Kurs der SAP-Aktie hat sich auf Sicht von fünf Jahren mehr als verdoppelt. Im Jahresvergleich liegt die Aktie 27 Prozent im Plus (Stand: 11.8.2020, 13:00 Uhr) und ist damit mehr wert als vor Ausbruch der Corona-Krise.

SAP steht trotz kostspieliger Umstrukturierungen glänzend da. Der Walldorfer Konzern gehört zu den Weltmarktführern bei Unternehmens-Software und ist im wachstumsträchtigen Geschäft mit Cloud-Angeboten gut aufgestellt. Im zweiten Quartal 2020 stieg der Gewinn zum Vorjahr um 7 Prozent – trotz Corona.

ECOreporter empfiehlt die SAP-Aktie weiterhin als Langfristinvestment. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGVe) für 2020 liegt bei 27 – für ein Unternehmen mit sehr guten Zukunftsaussichten nicht zu hoch.


Zentrale von Procter & Gamble in Cincinnati. / Foto: Unternehmen

Auch die Aktien der Konsumgüterkonzerne Colgate-Palmolive und Procter & Gamble sind mit einem KGVe von jeweils 26 keine Schnäppchen mehr. Aber die US-Unternehmen haben ein Corona-resistentes Geschäftsmodell: Seife, Zahnpasta und Reinigungsmittel werden auch in Krisenzeiten gebraucht.

Beide Konzerne haben im zweiten Quartal 2020 ihre Umsätze und Gewinne gesteigert (mehr erfahren Sie hier und hier). Sowohl Procter & Gamble als auch Colgate-Palmolive erwarten für die nächsten Quartale weiteres Wachstum. Anleger können mit einer kleinen Position einsteigen.

Der US-Netzwerkausrüster Cisco hat in den Monaten Februar bis April 8 Prozent weniger Umsatz und 9 Prozent weniger Gewinn als im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet – die Rezession im Heimatmarkt drückt auf die Nachfrage. Für die Monate Mai bis Juli rechnet Cisco mit weiteren Umsatzverlusten (die neuen Quartalszahlen sollen am 12. August gemeldet werden). Dank einer Nettogewinnmarge von zuletzt 23 Prozent macht der Konzern aber nach wie vor gute Geschäfte. Die Aktie (KGVe 15) bleibt für ECOreporter ein solides Langfristinvestment.

Beim dänischen Insulinhersteller Novo Nordisk sind Umsatz und Gewinn im ersten Halbjahr 2020 deutlich gestiegen. Seine Prognose für das Gesamtjahr hat der Konzern angehoben. Mehrere Analysten sehen die Aktie auf Sicht von zwölf Monaten bei über 60 Euro. Aktuell notiert sie bei knapp 56 Euro. Nach Kursverlusten von 4,7 Prozent auf Monatssicht ist die Aktie momentan vergleichsweise günstig zu haben (KGVe 23). Neueinsteiger können sich eine kleine Aktienposition ins Depot legen.

Gut, aber nicht günstig

Stryker stärkt seit Jahren durch strategische Unternehmenszukäufe seine Marktposition und besitzt eine robuste Kapitalstruktur. Der US-Medizintechnikkonzern hat im zweiten Quartal 2020 die Erwartungen der Analysten übertroffen und leidet weniger stark unter der Corona-Krise als befürchtet. Nach einem Kursplus von 18 Prozent auf Jahressicht ist die Aktie derzeit aber zu teuer (KGVe 30).

Auch die Linde-Aktie ist nach einer Wertsteigerung um 21 Prozent seit August 2019 aktuell zu hoch bewertet (KGVe 32). Wirtschaftlich steht der Weltmarktführer bei Industriegasen gut da: Trotz rückläufiger Umsätze konnte Linde seinen Gewinn im zweiten Quartal zum Vorjahr stabil halten. Für das Gesamtjahr 2020 hat der Konzern seine Prognose angehoben und erwartet jetzt einen Gewinnzuwachs von ungefähr 5 Prozent. Bei Kursrücksetzern können sich Einstiegschancen ergeben.

Für risikofreudige Anleger


Operationssaal einer Helios-Klinik von Fresenius. / Foto: Unternehmen

Die Fresenius-Aktie hat auf Monatssicht 12 Prozent an Wert verloren. Auf fünf Jahre gesehen liegt sie 39 Prozent im Minus. Der Gesundheitskonzern aus Bad Homburg betreibt neben seiner Pharmasparte unter anderem zahlreiche Krankenhäuser, bei denen in der Corona-Krise Umsatz und Gewinn zurückgegangen sind. Ende Juli hat Fresenius seine Jahresprognose gesenkt.

Nach Einschätzung von ECOreporter stehen die Chancen dennoch gut, dass Fresenius die aktuelle Krise gut überstehen wird. Der Konzern ist breit aufgestellt und erzielt in den meisten Sparten solide Renditen. Mit einem KGVe von 12 ist die Aktie derzeit günstig zu haben.

Um mehr als 20 Prozent ist die Intel-Aktie auf Sicht von einem Monat abgestürzt. Der Grund: Der US-Konzern musste die Einführung einer neuen Chip-Generation erneut um sechs Monate verschieben. Damit verspätet sich die Einführung bereits um ein volles Jahr.

Allerdings hat Intel für das zweite Quartal sehr gute Zahlen gemeldet, und auf fünf Jahre gesehen ist die Aktie immer noch 56 Prozent im Plus. Wer darauf vertraut, dass Intel seine technischen Entwicklungsprobleme in den Griff bekommen wird, kann den aktuell niedrigen Aktienkurs (KGVe 10) zum Einstieg nutzen.

Bei diesen Aktien rät ECOreporter zur Vorsicht

Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern Henkel hat bereits seit längerer Zeit Schwierigkeiten, seine Marktstellung zu verteidigen. Für 2020 erwartete das Unternehmen schon vor Ausbruch der Corona-Pandemie ein Umsatzwachstum von lediglich 0 bis 2 Prozent und einen Gewinnrückgang im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich – die Prognosen der Konkurrenten Colgate-Palmolive und Procter & Gamble waren deutlich optimistischer.

In den letzten Monaten hat sich die Stimmung bei Henkel weiter eingetrübt, die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr fielen schwach aus. Konzernchef Carsten Knobel will Henkel wieder aufs Wachstumskurs bringen – ob dies gelingen wird, ist ungewiss. Der Aktienkurs sinkt seit 2017. ECOreporter rät momentan von einem Einstieg ab.

Mittlerweile haben die meisten der weltweit 90 Einkaufszentren von Unibail-Rodamco-Westfield (URW) wieder geöffnet. Die Besucherzahlen liegen allerdings noch immer 10 bis 20 Prozent unter Normalwert – und Insolvenzen von Einzelhändlern bedeuten für URW Mietausfälle. Auch bei seinen Messe- und Kongresszentren rechnet der französische Immobilienkonzern mit Einbußen. Im ersten Halbjahr 2020 gingen die Mieteinnahmen über alle Sparten um fast 15 Prozent zurück. Seine Dividende hat URW bereits Ende März halbiert.

Die URW-Aktie hat auf Monatssicht fast 14 Prozent an Wert verloren, im Jahresvergleich liegt sie 64 Prozent im Minus. Sollte es zu weiteren Corona-bedingten Shutdowns kommen, könnte die Aktie weiter abstürzen. Für ECOreporter ist die URW-Aktie bis auf Weiteres ein Zockerpapier.

Eine Übersicht über alle ECOreporter-Dividendenkönige sowie Porträts aller Unternehmen finden Sie hier.

Sie wollen in der Corona-Krise in Aktien investieren? Dann beachten Sie bitte diese ECOreporter-Ratschläge.

Weitere nachhaltige Aktientipps lesen Sie hier.

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