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Aktientipps, Nachhaltige Aktien, Aktien-Favoriten
Über 70 Prozent Plus mit Windaktien
2019 war ein rekordverdächtiges Jahr an den Börsen. Der weltweite Aktienindex MSCI World legte um 26 Prozent zu – und ein Ende der Rallye ist noch nicht in Sicht. Davon profitierten auch die Windaktien: Von zehn Windaktien, die ECOreporter beobachtet, schloss auf Jahressicht nur eine im Minus ab. Wo lohnt sich aktuell ein Einstieg, wo nicht mehr?
Encavis: Über 70 Prozent Plus mit Windstrom
Für Aktionäre des Hamburger Wind- und Solarstromerzeugers Encavis gab es in den letzten zwölf Monaten einen Kurszuwachs von 73 Prozent. Damit ist die Aktie der Spitzenreiter in der Gruppe der von ECOreporter beobachteten Windaktien.
Encavis hat in den ersten neun Monaten 2019 Umsatz und operativen Gewinn im Vorjahresvergleich deutlich gesteigert. Seine Prognose hat Encavis 2019 zwei Mal erhöht (ECOreporter berichtete hier).
Zum 30. September 2019 hatte Encavis 177 Solar- und 71 Windparks in zehn europäischen Ländern in Betrieb. Die Gesamt-Stromerzeugungskapazität von Encavis beläuft sich auf rund 2 GW. Encavis ist damit eigenen Angaben zufolge der größte börsennotierte Grünstromproduzent in Europa, der zu keinem Großkonzern gehört.
Die Encavis-Aktie steht aktuell bei 9,39 Euro (30.12., 16:00 Uhr). Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2019 liegt bei 22,4. Dementsprechend ist die Aktie kein Schnäppchen mehr. Langfristig ist bei dem Unternehmen aber noch Luft nach oben – das Management hat ambitionierte Wachstumsziele. Investierte Anleger bleiben dabei, Neueinsteiger sollten günstigere Kurse abwarten.
ECOreporter hat die Encavis-Aktie hier ausführlich analysiert und empfohlen. Seit der Empfehlung hat die Aktie 56 Prozent im Kurs zugelegt.
Encavis ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte.
PNE: Morgan Stanley-Übernahme verleiht Aktie Flügel
Die Aktie des Cuxhavener Windparkprojektierers PNE liegt auf Jahressicht 67 Prozent im Plus. Flügel verlieh dem Aktienkurs ein Übernahmeangebot der US-Bank Morgan Stanley.
Die US-Bank möchte nach wie vor PNE übernehmen. Sie bietet 4,00 Euro pro PNE-Aktie. PNE-Aktionäre können bis zum 31. Dezember ihre Anteile verkaufen.
Vorstand und Aufsichtsrat von PNE empfehlen den Anlegern, das Übernahmeangebot anzunehmen. Einige Großaktionäre sehen den Übernahmepreis der US-Bank als zu niedrig an. Die Vermögensverwaltung Enkraft fordert etwa als fairen Preis für die PNE-Aktie 6,90 bis 7,10 Euro (mehr dazu können Sie hier lesen).
Die PNE-Aktie steht an der Börse Stuttgart derzeit bei 4,02 Euro. ECOreporter hatte die PNE-Aktie hier empfohlen. Seitdem hat sie über 40 Prozent im Kurs zugelegt.
Ob sich Morgan Stanley die nötige Mehrheit der PNE-Aktien bis zum Ende der Frist sichern kann, ist ungewiss. Es könnte durchaus sein, dass die Bank ihr Angebot erhöhen muss. Anleger, die auf diese Möglichkeit spekulieren möchten, sollten ihre Anteile halten oder neu bei PNE einsteigen.
Energiekontor: 60 Prozent Plus trotz Prognosesenkung
Auf Sicht von zwölf Monaten ist die Energiekontor-Aktie gut 61 Prozent im Plus – obwohl der Bremer Wind- und Solarparkentwickler im Dezember seine Jahresprognose für 2019 senken musste. Aufgrund von Verzögerungen beim Bau eines Windparks soll der bislang erwartete Vorsteuergewinn von 10 Millionen Euro für 2019 nicht erreicht werden. Stattdessen rechnet das Unternehmen nun mit einem Gewinn im mittleren einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Ab 2020 und darüber hinaus erwartet Energiekontor deutliche Verbesserungen beim Gewinn.
Ansonsten lief das Geschäftsjahr für Energiekontor bisher gut: Von Januar bis Juni 2019 erwirtschaftete das Bremer Unternehmen einen Umsatz von 36,3 Millionen Euro – ein Plus von 11,2 Prozent zum Vorjahr. Der Gewinn pro Aktie betrug 0,23 Euro und blieb damit auf Vorjahresniveau.
Die Energiekontor-Aktie notiert aktuell bei 21,20 Euro. ECOreporter hatte im Mai bei Energiekontor zum Einstieg geraten. Da stand die Aktie bei 15,50 Euro. Seitdem hat sie mehr als 35 Prozent im Kurs zugelegt. Auch zum aktuellen Kurs ist die Aktie noch nicht zu teuer.
Energiekontor ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie. Ein Porträt von Energiekontor finden Sie hier.
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Nordex: Hoher Auftragsbestand - Gewinnzone erst 2020 in Sicht
Auf Sicht von einem Jahr ist die Nordex-Aktie fast 60 Prozent im Plus. Ein wichtiger Grund für den guten Kursverlauf: Die Auftragsbücher von Nordex sind prall gefüllt. Ende September lag der Auftragsbestand bei 8,1 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es gerade einmal 5,3 Milliarden Euro.
Die meisten Aufträge kommen aktuell aus den USA, Brasilien, Schweden und Spanien. Für 2019 rechnet das Unternehmen aus Hamburg mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro. 2018 hatte Nordex gut 2,46 Milliarden Euro Umsatz erzielt.
Allerdings kämpft Nordex mit gesunkenen Margen. Hinzu kommt: Der Konzern wird im Geschäftsjahr 2019 die Gewinnzone erneut nicht erreichen. Die Nordex-Aktie steht aktuell bei 12,08 Euro. Sie notiert damit mehr als 20 Prozent unter ihrem Zwei-Jahres-Hoch von 15,68 Euro von Anfang April.
ECOreporter favorisiert als Langfristanlage trotz der guten Kursentwicklung der Nordex-Aktie die Konkurrenten Vestas und Siemens Gamesa. Beide Unternehmen sind deutlich größer als Nordex. Zudem sind sie im Offshore-Windmarkt aktiv, der starkes Wachstum verspricht.
Orsted: Über 50 Prozent Plus mit Grünstrom
Die Ørsted-Aktie liegt auf Jahressicht gut 56 Prozent im Plus. Die Zahlen für die ersten neun Monate 2019 fielen ordentlich aus (ECOreporter berichtete hier).
Der Windstromerzeuger meldete Ende Dezember den Verkauf seines Flüssiggas-Geschäfts an den britisch-schweizerischen Rohstoffkonzern Glencore. Der Handel mit dem fossilen Energieträger passe nicht mehr zur Ausrichtung des Konzerns, lautete die Begründung von Orsted. Der Verkauf des Gasgeschäfts soll sich erst 2020 positiv auf den Gewinn des Grünstromkonzerns auswirken.
An der Börse Stuttgart steht die Ørsted-Aktie aktuell bei 92,74 Euro. Ein ausführliches Porträt des Unternehmens finden Sie hier. Seit der Vorstellung ist die Aktie gut 67 Prozent im Plus.
Mit einem erwarteten KGV für 2019 von über 40 ist die Aktie hoch bewertet. Die Ørsted-Aktie eignet sich für Anleger mit langem Atem. Unser Ratschlag: Aufgrund der hohen Bewertung auf die Watchlist setzen. Kurskorrekturen können Einstiegsgelegenheiten sein.
Siemens Gamesa: Starke Offshore-Wind-Sparte
Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Siemens Gamesa-Aktie gut 44 Prozent im Plus. Siemens Gamesa hat für sein Geschäftsjahr 2018/19 gute Zahlen vorgelegt. Das Auftragsvolumen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro (mehr können Sie hier lesen).
Der deutsch-spanische Windanlagenbauer hatte Mitte Dezember einen bestehenden Kredit von der französischen Investmentbank Société Générale um 230 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro erhöht. Siemens Gamesa will den erweiterten Kreditrahmen nutzen, um die Produktion und den Vertrieb von Windrädern weiter auszubauen. Erst im September hatte das Unternehmen mit der französischen Bank BNP Paribas seine bestehende "grüne“ Kreditlinie um 350 Millionen Euro aufgestockt.
Die Siemens Gamesa-Aktie steht im Tradegate-Handel derzeit bei 15,67 Euro. Die Mehrheit der Analysten stuft die Aktie aktuell als Halteposition ein. Sie ist mit einem erwarteten KGV für das Geschäftsjahr 2019/20 von über 50 hoch bewertet. Die langfristigen Aussichten des Windanlagenbauers sind aber gut – vor allem aufgrund der starken Offshore-Windsparte. ECOreporter rät Neueinsteigern, die Aktie auf die Beobachtungsliste zu setzen.
Vestas: Aktie nimmt Kurs auf Allzeithoch
Auf Sicht von zwölf Monaten liegt die Vestas-Aktie 37,5 Prozent im Plus. Im vierten Quartal 2019 hat Vestas Aufträge zur Auslieferung von Windrädern mit einem Volumen von 2,4 Gigawatt (GW) erhalten. Seit Beginn des Jahres beläuft sich der Auftragseingang auf rund 15,82 GW. Zum Vergleich: Im Vorjahr erhielt Vestas Aufträge über 14,21 GW.
Das Unternehmen hat sehr gute Zahlen für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht (mehr dazu können Sie hier lesen). Das Vestas-Management erwartet 2019 einen Umsatz zwischen 11 und 12,25 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent.
Die Vestas-Aktie notiert aktuell an der Börse Xetra bei 90,92 Euro, nahe ihrem Allzeithoch. ECOreporter hatte die Aktie hier empfohlen. Seit der Empfehlung hat sie über 60 Prozent im Kurs zugelegt.
Mit einem erwarteten KGV für 2019 von 25 ist die Aktie nicht mehr günstig bewertet. Das durchschnittliche Analystenkursziel auf Sicht von zwölf Monaten liegt bei 88,42 Euro und damit unter dem aktuellen Kurs.
ECOreporter empfiehlt die Vestas-Aktie als Langfristinvestment. Investierte Anleger bleiben dabei. Neueinsteiger sollten bei schwächelnden Kursen zuschlagen.
Vestas ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie der Kategorie Nachhaltige Mittelklasse. Ein Unternehmensporträt finden Sie hier.
ABO Wind AG: Solide Zahlen für das erste Halbjahr 2019
Auf Sicht von zwölf Monaten ist die ABO Wind-Aktie 25 Prozent im Plus. Der Wind- und Solarparkentwickler aus Wiesbaden hat für das erste Halbjahr 2019 solide Geschäftszahlen veröffentlicht (ECOreporter berichtete hier). Die Projektpipeline des hessischen Unternehmens ist prall gefüllt. ABO Wind arbeitet aktuell in 16 Ländern an Wind- und Solarparks mit einer Gesamtleistung von rund 10 GW.
Ende Dezember meldete ABO Wind den Verkauf eines 50-MW-Windparkprojekts in Spanien. Außerdem erhielt das Unternehmen den Zuschlag für den Bau eines Windparkprojekts mit einer Leistung von 10 MW im Saarland.
Die ABO Wind-Aktie notiert derzeit an der Börse Hamburg bei 17,30 Euro. Angesichts der guten Aussichten empfiehlt das Bankhaus Metzler die Aktie zum Kauf. Das Kursziel liegt laut Analyst Guido Hoymann auf Sicht von zwölf Monaten bei 23,70 Euro (lesen Sie hier mehr).
Abo Invest AG stößt in Gewinnzone vor
Die Aktie des Wiesbadener Grünstromerzeugers ABO Invest liegt auf Jahressicht gut 13 Prozent im Plus. Das Schwesterunternehmen von ABO Wind ist im ersten Halbjahr 2019 in die Gewinnzone vorgestoßen. ABO Invest erwirtschaftete von Januar bis Juni einen Umsatz von 17,2 Millionen Euro (Vorjahr: 16,8 Millionen Euro). Der Nettogewinn lag in der ersten Jahreshälfte 2019 bei 1,02 Millionen Euro (Vorjahr: -0,48 Millionen Euro). ABO Invest erwartet für 2019 einen Vorsteuergewinn in Höhe von 1,7 Millionen Euro.
Die Aktie des Grünstromerzeugers steht an der Börse Düsseldorf derzeit bei 1,87 Euro. ABO Invest ist eine ECOreporter-Favoriten-Aktie aus der Kategorie Grüne Spezialwerte. ECOreporter hat die Aktie von ABO Invest hier ausführlich analysiert.
Senvion: Aktie weiter im Sinkflug
Der Windanlagenhersteller Senvion ist im April in die Insolvenz geschlittert. Auf Sicht von einem Jahr ist die Senvion-Aktie 99 Prozent im Minus.
Mitte September teilte Senvion mit, dass der Konkurrent Siemens Gamesa nur Teile des Unternehmens übernehmen werde und eine entsprechende nicht bindende Vereinbarung mit dem insolventen Windradbauer unterzeichnet habe.
Die Senvion-Aktie notiert an der Börse Xetra aktuell bei 0,018 Euro – fast auf ihrem Allzeittief. ECOreporter hatte mehrfach geraten, die Finger von der Aktie zu lassen. Auch aktuell gibt es keinen Grund, bei Senvion einzusteigen.